Der Förderverein KUMAS – Kompetenzzentrum Umwelt e. V. zeichnete am 5. Dezember 2024 im Kongress am Park in Augsburg innovative Verfahren, Produkte, Dienstleistungen, Entwicklungen oder Forschungsergebnisse aus, die Umweltkompetenz in besonderem Maße demonstrieren.
In diesem Jahr erhielten drei Projekte die begehrte Auszeichnung „Offizielles Leitprojekt des KUMAS Umweltnetzwerks“. Mit dem Titel „KUMAS-Leitprojekt 2024“ wurden folgende Projekte geehrt:
Recycling Atelier Augsburg: Nur ein Prozent der weltweit im Umlauf befindlichen Textilien wird aktuell in einem Stoffkreislauf recycelt. Das Recycling Atelier – ein Gemeinschaftsprojekt der Technischen Hochschule Augsburg und dem Institut für Textiltechnik Augsburg – bietet als erste Modellfabrik seiner Art ein neuartiges und weltweit bisher einzigartiges Konzept für ein ganzheitliches Recycling von Textilien an.
Prof. Dr.-Ing. Stefan Schlichter und Dr.-Ing. Georg Stegschuster stellten die Besonderheiten der Modellfabrik und die Notwendigkeit der systematischen Untersuchung neuer Aufbereitungstechnologien vor. Zunehmende Mengen und insbesondere die abnehmende Qualität der gesammelten Alttextilien aufgrund der mehr und mehr um sich greifenden ultra-fast-fashion erfordern mehr denn je ein Konzept des ganzheitlichen Recyclings von Textilien. Hierzu werden im Recycling Atelier Augsburg alle Prozessschritte und künftig auch das Nutzerverhalten in die Forschung einbezogen.
Innovatives, neues Verfahren zur Spülabwasseraufbereitung für Schwimmbäder, Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH, Höchstädt: Im Rahmen der langjährigen Partnerschaft mit dem FC Augsburg wurde 2009 die Arena durch Grünbeck mit einem Entmüdungsbecken samt Wasseraufbereitung ausgestattet. 2023 wurde diese Technik energetisch optimiert. Der Sandfilter wurde durch eine hochmoderne Ultrafiltration ersetzt, welche Keime wie Viren und Bakterien aus dem Wasser filtert.
Christian Zehetgruber und Andreas Trinkl von der Grünbeck AG gingen auf die Besonderheit der Pilotanlage zur Wasserentsalzung ein, die von Grünbeck erforscht und entwickelt wurde. Dabei kommt ein membranunterstütztes kapazitatives Deionisationsverfahren in Verbindung mit einer vorherigen Ultrafiltration zum Einsatz. Dadurch kann bis zu 80 Prozent Trinkwasser eingespart werden. Das eingesparte Wasser muss dann nicht für die Nutzung im Becken erwärmt werden, was zu Energieeinsparungen in der WWK Arena führt.
Projekte der Heide-Allianz Donau-Ries, Trägergemeinschaft Heide-Allianz Donau-Ries und Geopark Ries e. V., Donauwörth: „Die Ziele der Projekte wie der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt, die Aufrechterhaltung des prägenden Landschaftsbildes des Riesrandes sowie der Monheimer Alb durch Pflege und Beweidung und die Optimierung der Bedingungen der Weidebetriebe werden durch das Engagement vieler Personen und Organisationen erreicht“, stellten Dr. Silke Peterek und Timo Hechemer das Projekt vor.
Wesentliches Merkmal der Projekte der Heide-Allianz ist, dass die Vorhaben zeitlich und räumlich aufeinander aufbauen und sich sachlich ergänzen. Das Projektgebiet umfasst herausragende Trockenstandorte und gut entwickelbare Grünländer im Landkreis Donau-Ries. Alle diese Entwicklungs- und Sicherungsflächen liegen im UNESCO Global Geopark Ries.
Der Vorsitzende der Leitprojekte-Jury, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rommel ließ in seinem Festvortrag die Entwicklung der KUMAS-Leitprojekte seit dem Jahr 1997 Revue passieren und stellte fest, dass „die KUMAS-Leitprojekte stets auf der Höhe der Zeit lagen und das breit gefächerte Spektrum der Umweltkompetenz in hervorragender Weise abbildeten.“
KUMAS Geschäftsführer Thomas Nieborowsky betonte in seinem Schlusswort ebenfalls, „dass KUMAS e. V. mit den Leitprojekten auf eine lange Tradition zurückblickt und den Umweltpreis „Offizielles Leitprojekt des KUMAS Umweltnetzwerks“ auch im Jahr 2025 vergeben wird. Vorschläge können ab sofort bis zum 31. August 2025 eingereicht werden.“
Quelle: KUMAS – Kompetenzzentrum Umwelt e. V.