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Der Kupferpreis hat sich von seinen Höchstständen entfernt

Bis Ende September 2024 lag die Kupferminenproduktion 1,8 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Betriebsstörungen, die die Minenproduktion im letzten Jahr insbesondere in Chile, Indonesien und den USA belastet hatten, konnten größtenteils beseitigt werden und führten zusammen mit Kapazitätsausweitungen vor allem in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) zu dem gesteigerten Output. Dort betrug das Plus zehn Prozent, in Chile drei Prozent und in Indonesien 24 Prozent.

Das berichtet die Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Zwar stieg die Kapazitätsauslastung der Minen in den letzten Monaten wieder an, sie lag in den ersten neun Monaten allerdings noch 1,8 Prozentpunkte unter der des Vorjahres. Die Raffinadeproduktion zog mit 4,1 Prozent deutlicher an als die Minenproduktion. Insbesondere Kapazitätserweiterungen führten in China und der DRC zu einem Anstieg von 5,5 Prozent beziehungsweise 13 Prozent. Beide Länder stehen zusammen für 54 Prozent der globalen Kupferraffinadeproduktion, wobei China zuletzt vor allem die schrottbasierte Sekundärproduktion ausgebaut hat. Rückläufige Produktionszahlen gab es in Chile, den USA und der EU.

Der Markt ist gut versorgt

Die Kupfer-Lagerbestände an der LME lagen Ende September 2024 mit 271.000Tonnen mit minus 2,1 Prozent nur geringfügig unter dem Niveau des Vormonats, aber über 50 Prozent über dem Vorjahreswert. An der SHFE hingegen sind die Bestände im November um ein Drittel auf den niedrigsten Stand seit Mitte Februar dieses Jahres gefallen. In den Lagerhäusern der Comex befinden sich nach dem Lageraufbau in den letzten Monaten gut 90.000 Tonnen Kupfer. Damit decken die Kupferbestände an den Börsen den Bedarf von gut 6,3 Tagen, womit der Kupfermarkt gut versorgt ist. Entsprechend ist in den ersten neun Monaten ein Angebotsüberhang von gut 360.000 Tonnen aufgelaufen, der im letzten Quartal nicht mehr vollständig abgebaut werden dürfte.

Der Kupferpreis ist im November 2024 im Einklang mit der guten Marktversorgung um fünf Prozent gefallen und hat sich damit um über 17 Prozent von seinen im Mai erreichten Höchstständen entfernt. Zudem war die Schwäche getrieben durch schwache chinesische Konjunkturdaten und die Aufwertung des USDollars. Trotz Ausbaus der Produktionskapazitäten ist mittel- bis langfristig von weiter steigenden Kupferpreisen auszugehen. Neben einer Aufhellung der globalen Konjunktur im kommenden Jahr stellen Makrotrends Preistreiber dar.

Kupfer erfährt als eines der wichtigsten Metalle für die Energiewende, die Elektromobilität und die Digitalisierung eine nachhaltig erhöhte Nachfrage. Die investive Kupfernachfrage folgte der Entwicklung im Vormonat und ging im November um 14 Prozent zurück. Für den Kupferpreis erwartet die IKB bis zum Ende des ersten Quartals 2025 wieder höhere Notierungen mit einer Bewegung von +1.000 US-Dollar pro Tonne um die Marke von 9.500 US-Dollar pro Tonne.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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