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Schrottpreise: Auch im November keine Belebung erfahren

Bis Ende Oktober 2024 lag die Weltrohstahlproduktion mit 1,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Wesentlicher Treiber ist weiterhin das Minus von drei Prozent in China.

Auch in Japan, den USA, Russland und Südkorea lag die Produktion unter Vorjahr. Die indische Produktion ist mit 5,6 Prozent weiterhin auf Expansionskurs, der Zuwachs von 12,4 Prozent in der Türkei ist vor dem Hintergrund der Erdbebenkatastrophe im Vorjahr zu bewerten.

Das berichtet die Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Innerhalb der EU weist Deutschland mit einem Plus von 5,0 Prozent eine überproportionale Erholung auf; die Tonnage bewegt sich allerdings auf historisch niedrigem Niveau. Die Nachfrage nach Stahlprodukten wird insbesondere durch die schwache Bau- und Automobilkonjunktur belastet. Die globale Rohstahlproduktion dürfte das Jahr 2024 nach der Stagnation im Vorjahr mit einem leichten Minus abschließen.

Derzeit keine Impulse

Die Preise für Alt- und Neuschrotte haben auch im November 2024 keine Belebung erfahren und sanken den vierten Monat in Folge. Aufgrund der weiterhin sehr verhaltenen Nachfrage der Stahlwerke im In- und benachbarten Ausland fiel auch das Handelsvolumen sehr gering aus, die Lagerhaltung wird im Lichte der konjunkturellen Lage auf das Nötigste beschränkt. Auch der Export in die Türkei oder nach Übersee setzt derzeit keine Impulse. Die negativen Entwicklungen in der Automobilindustrie belasten sowohl Angebot als auch Nachfrage nach Neuschrotten, das Aufkommen an Altschrotten ist durch die schwache Baukonjunktur ohnehin seit Monaten belastet. Mit einer Belebung der Schrottpreise ist erst in der ersten Jahreshälfte 2025 zu rechnen.

Die Stahlpreise tendierten im Monatsmittel November 2024 seitwärts und könnten in den kommenden Wochen in eine Bodenbildung übergehen. Die Preise für Warmbreitband entwickelten sich nach den Rückgängen in den Vormonaten leicht positiv, schlossen zum Monatsende aber auf Vormonatsniveau. Bei schwächeren Zinknotierungen zeigten sich auch die Preise für verzinkte Bleche leicht negativ. Die Notierungen für Walzdraht blieben im Vergleich zum Vormonat – insbesondere belastet durch die schwache Baukonjunktur – nahezu unverändert. Nachdem die Eisenerzpreise in der ersten Monatshälfte noch schwächelten, lagen sie am Monatsende November mit rund 97 US-Dollar pro Tonne sogar leicht über dem Vormonatswert. Auch die Preise für Kokskohle notierten zum Monatsende leicht positiv, während die Entwicklung im Monatsmittel gegenüber dem Vormonat leicht negativ ausfiel, und verteidigten somit die Marke von 200 US-Dollar pro Tonne.

Die weiterhin schwache Konjunktur wird auch in den nächsten Wochen kaum für Impulse bei den deutschen Stahlpreisen sorgen. Eine Trendumkehr ist erst im späteren Verlauf der ersten Jahreshälfte 2025 zu erwarten.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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