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NKWS: „Die Strategie bleibt zu allgemein – Mehr Verbindlichkeit nötig“

Der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung begrüßt zwar die Zielsetzung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), sieht jedoch erheblichen Nachbesserungsbedarf.

Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse, bemängelt: „Die Strategie bleibt zu allgemein und verweist oft auf zukünftige EU-Regelungen, statt konkrete nationale Maßnahmen zu ergreifen.“ Besonders die mittelständischen Unternehmen in der Recyclingbranche fühlen sich unzureichend berücksichtigt. „Gezielte Fördermaßnahmen fehlen, während Großprojekte bevorzugt werden. Das werkstoffliche Recycling wird dabei sträflich vernachlässigt“, meint Rehbock.

Ein zentraler Kritikpunkt ist die langwierige Bürokratie bei Genehmigungsverfahren für Recyclingprojekte. „Wir erleben immer wieder Verzögerungen und ständige behördliche Nachforderungen, die für die Unternehmen ein unkalkulierbares Risiko darstellen“, warnt Rehbock. Der bvse fordert eine Privilegierung von Recyclingprojekten, um Investitionen zu erleichtern, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken und nicht zuletzt einen Großteil der Rohstoffversorgung zu sichern.

Großes Potenzial für die Wirtschaft

Trotz der Herausforderungen sieht die Bundesregierung in der Kreislaufwirtschaft eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche Zukunft. Studien zufolge könnte die Transformation bis 2030 zusätzliche 12 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung generieren und 120.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Damit Deutschland in diesem Bereich global führend wird, seien jedoch gezielte politische Rahmenbedingungen erforderlich.

Ein Schritt nach vorn – aber noch nicht genug?

Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie setzt nach Ansicht des bvse zweifellos wichtige Impulse für eine nachhaltigere Wirtschaftsweise. Doch die Kritik des Mittelstands zeigt, dass die Umsetzung noch konkreter und praxisnäher gestaltet werden muss, um die Potenziale voll auszuschöpfen. Die Bundesregierung steht vor der Herausforderung, nicht nur ambitionierte Ziele zu setzen, sondern auch die notwendigen Strukturen zu schaffen, die alle Akteure – vom Großunternehmen bis zum Mittelständler – einbinden.

Quelle: bvse

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