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Happy Birthday bvse-Frauennetzwerk! Rückblick auf erfolgreiches erstes Wirkungsjahr

Das bvse-Frauennetzwerk feierte im Rahmen der Jahrestagung den 1. Geburtstag. Vor rund 30 Teilnehmenden, darunter auch männliche Interessierte, zog die Vorsitzende Christiane Neuhaus eine positive Bilanz des ersten Jahres.

„Mittels Umfragen zum Start unseres Frauennetzwerkes haben wir in diesem Jahr drei wichtige Themenkreise priorisiert, die den Frauen in der Recycling- und Entsorgungsbranche besonders wichtig sind. Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Nachwuchsförderung und die Kompetenz- und Persönlichkeitsförderung (Female Empowerment) bilden die Schwerpunkte, die sich das bvse-Frauennetzwerk daraus auf seine Arbeitsagenda geschrieben hat. Zu Beginn des ersten Wirkungsjahres standen für die Vorständinnen sowohl der Interessensaustausch mit Frauennetzwerken anderer Verbände und Organisationen, aber vor allem diverse Arbeitstreffen zur Planung und Umsetzung eigener Workshops im Vordergund“, erklärte die Vorständin.

Im Ergebnis wurde bereits im März 2024 ein erster Workshop zum Thema Female Empowerment in der bvse-Hauptgeschäftstelle in Bonn durchgeführt. „Dieser intensive Workshop zur Stärkung der eigenen Kompetenzen mit anschließendem Erfahrungsaustausch traf auf großen Zuspruch bei den rund 20 Teilnehmerinnen“, freute sich Neuhaus.

Nächster Workshop „Professionelles Netzwerken“ mit Besichtigung der NaBrHo GmbH am 21. November

Der nächste Tages-Workshop mit dem Schwerpunkt „Professionelles Netzwerken“, ist für den 21. November 2024 in Großmaischeid geplant. Vorab findet eine Betriebsbesichtigung bei der NaBrHo GmbH natürlicher Brennstoff Holz in Anhausen statt. Der Workshop startet um 11:00 Uhr mit der Betriebsbesichtigung und endet gegen 18:00 Uhr. Daran schließt sich ein Networking-Dinner im Tagungshotel an.

Alle interessierten Frauen sind herzlich eingeladen, sich bis zum 31. Oktober 2024 anzumelden, erklärten die Vorständinnen Christiane Neuhaus, Verena Hoffmann und Lara Pietrucha. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

Hier zum Download:
Einladung mit Hinweis Zimmerreservierung
Workshop-Programm
Anmeldeformular

Wie werden Männerberufe (auch) zur Frauensache?

Wie können wir Mädchen und junge Frauen für die Berufe in der Recycling- und Entsorgungswirtschaft begeistern und unterstützen? Wie werden Männerberufe (auch) zur Frauensache? Dazu hatte das bvse-Frauennetzwerk die Expertin Dr. Nele Gerkens eingeladen. Frau Dr. Gerkens ist in der Geschäftsstelle des Verbundprojektes MINTvernetzt tätig. Dort betreut sie als Projektmanagerin das Bündnis für Frauen in MINT-Berufen.

In Deutschland herrscht weiterhin ein starker Fachkräftemangel in den MINT-Berufen, besonders der Anteil von Frauen mit 16 Prozent bleibt sehr gering (MINT-Report 2023). Die Ursachen dafür liegen, nach Auswertung zahlreicher Studien, in drei zentralen Faktoren, die Gerkens in den folgenden Kernaussagen zusammenfasste:

  • Schwerpunktsetzung in Kindergarten und Schule: Schon früh werden kulturell verankerte Vorstellungen von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ von Eltern, Lehrkräften sowie dem weiteren Umfeld der Kinder vermittelt. Dies zeigt sich auch später bei der Schwerpunktsetzung in der Schule, so beispielsweise bei der Wahl von Leistungskursen: Mädchen entscheiden sich deutlich seltener für Informatik- und Physikkurse, so aktuelle Zahlen.
  • Mädchen nehmen ihre Leistungsstärke in MINT-Fächern deutlich schlechter wahr: Am Beispiel des Faches Mathematik zeigte Nele Gerkens auf, wie ein geringeres Selbstvertrauen zu schlechteren Leistungen führt. Dies hat zum Ergebnis, dass Mädchen eher Leistungskurse wählen, in denen sie sich selbst bessere Noten zutrauen.
  • Unterschiede in der Interessensorientierung: Stereotype Wahrnehmungen (z. B. Sozialisationserfahrungen, Bewertung von Berufsgruppen) führen dazu, dass Mädchen tendenziell Berufe anstreben, die als „weiblich“ wahrgenommen werden.

Wie könnte das geändert werden, wie kommen mehr Mädchen in MINT-Berufe?

Zu dieser Fragestellung gibt es zwei Initiativen, erklärte Gerkens. Im Jahr 2008 wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung der „Nationale Pakt für Frauen und Mädchen in MINT-Berufen“ gegründet. Die Bündnismitglieder setzen sich unter anderem für zielgruppengerechte Formate zur Gewinnung von insbesondere weiblichen Fachkräften ein.

Der zweite Schlüssel für die Förderung von Mädchen in MINT-Berufen ist die Praktikumsoffensive #empowerGirl, machte Gerkens deutlich. Über die gemeinsame Plattform www.empowergirl.de werden Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt, um Schüler:innen und Unternehmen zusammenzubringen. Dadurch sollen Mädchen mehr Teilhabe und Praxiseinblicke in naturwissenschaftliche und technische Berufe ermöglicht werden. Um die Qualität dieser Praktika zu sichern, bietet MINTvernetzt ein kostenloses Begleitprogramm an, mit Themen wie Rahmen- und Gelingensbedingungen, Sensibilisierung und zielgruppengerechte Ansprache. Hierzu zählte Frau Dr. Gerkens praktische Beispiele auf, wie beispielsweise gendersensible Praktikumsanzeigen gestaltet werden können.

Der Vortrag von Dr. Nele Gerkens steht hier zum Download bereit.

Gut vernetzt ist halb gewonnen

Dem passiven Zuhören der Teilnehmenden, bei denen der Vortrag auf großes Interesse gestoßen ist, folgte ein interaktiver Austausch unter dem Motto „Gut vernetzt ist halb gewonnen“. Hier hatten alle Anwesenden die Möglichkeit, sich einander kurz vorzustellen und den Satz „Frauen in der Recycling- und Entsorgungswirtschaft sind…“ mit ihrem Beitrag zu ergänzen. Vielfältige und positive Statements entließen die Sitzungsgäste inspiriert in den weiteren Verlauf der Jahrestagung.

Quelle: bvse

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