Mit dem Ziel, Plastikverpackungen und Getränkekartons flächendeckend zu sammeln und einer hochwertigen Verwertung zuzuführen, wurde in der Schweiz der Verein RecyPac gegründet. Die nationale Lösung von RecyPac ist als ganzheitliche Branchenlösung organisiert, operiert ohne Gewinnabsicht und wurde von der WEKO freigegeben.
Damit fügt sich das neue Angebot nahtlos in die bestehende Recycling-Landschaft ein und kann von den Gemeinden ab 1. Oktober eingeführt werden.
Rund 195.000 Tonnen Plastik-Verpackungen und Getränkekartons (z. B. von Tetra Pak) fallen in Schweizer Haushalten jedes Jahr als Abfall an. Obwohl verschiedene Anbieter seit über zehn Jahren Plastik-Sammelsäcke verkaufen und wertvolle Pionierarbeit geleistet haben, liegt die nationale Verwertungsquote erst bei knapp drei Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass ein Weiter-wie-bisher keine Lösung ist.
Ganzheitliche Branchenlösung
Weil kein Unternehmen den ganzen Kreislauf alleine organisieren kann, haben Verpackungsproduzenten, Inverkehrbringer, Detailhändler, Gemeinden und Verwerter die Branchenorganisation RecyPac ins Leben gerufen. Indem Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Verein RecyPac zusammenarbeiten, kann der Kreislauf ganzheitlich optimiert werden. Dazu gehört, dass die Verwertung und das Verpackungsdesign (Design for Recycling) aufeinander abgestimmt werden können. Dank dieser Koordination kann aus dem Schweizer Sammelgut künftig hochwertiges Rezyklat für den Wiedereinsatz auf dem Schweizer Markt hergestellt werden. Dadurch unterscheidet sich die Recyclinglösung von RecyPac grundlegend von reinen Sammelsystemen.
Einheitliches Recycling ohne Gewinnabsicht
Damit sich mehr Konsument:innen am Recycling von Plastikverpackungen und Getränkekartons beteiligen, setzt RecyPac auf den Faktor Convenience. Das bedeutet, dass RecyPac einen schweizweit einheitlichen Sammelsack anbieten und eine flächendeckende Rückgabeinfrastruktur aufbauen wird. Weil RecyPac seine Recyclinglösung als Service Public betrachtet, arbeitet der Verein ohne Gewinnabsicht und unter Einhaltung des Kostendeckungsprinzips. Dazu gehört auch, dass RecyPac seine Finanz- und Stoffströme offenlegen wird. Die Konsumenten erhalten ein hochwertiges Angebot zu einem fairen Preis. Gleichzeitig werden der Ressourcen-Verbrauch gesenkt und die Umwelt geschont.
Einmalige Rechts- und Planungssicherheit
Um sicherzustellen, dass die Kooperation innerhalb von RecyPac kartellrechtlich unproblematisch ist, hat RecyPac freiwillig die Prüfung seines Modells durch die Wettbewerbsbehörden beantragt. Die WEKO hat dabei keine kartellrechtlichen Bedenken identifiziert und RecyPac freigegeben. Die Bevölkerung, Gemeinden und alle anderen Partner profitieren so von der einmaligen Rechts- und Planungssicherheit, die nur die Lösung RecyPac bietet.
Startbereit ab 1. Oktober
RecyPac leistet seit April 2024 Vorbereitungsarbeiten. Innerhalb eines halben Jahres hat der Verein die nationale Recyclinglösung für Plastikverpackungen und Getränkekartons aufgebaut. Weil Plastikverpackungen und Getränkekartons unter das Abfallmonopol der öffentlichen Hand fallen, benötigt RecyPac von den Gemeinden eine Konzession für die Aufnahme der Sammeltätigkeit. Alle interessierten Gemeinden können das neue Angebot ab 1. Oktober ihrer Bevölkerung zur Verfügung stellen.
Quelle: RecyPac (für den Inhalt verantwortlich)