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Aluminium: Hohe Energiekosten und die schwache konjunkturelle Lage belasten den Markt

Bis Ende Juli 2024 lag die globale Primäraluminiumproduktion um 3,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Hierbei verzeichnet China mit 4,9 Prozent den stärksten Anstieg. Auch das übrige Asien und Nordamerika weisen mit jeweils rund vier Prozent hohe Wachstumsraten auf, während sich die westeuropäische Produktion mit 2,3 Prozent nur langsam erholt. Weiterhin belasten die vergleichsweise hohen Energiekosten und die schwache konjunkturelle Lage.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Die deutsche Produktion von Recycling-Aluminium wird insbesondere durch die schwache Nachfrage aus der Bauindustrie und den schleppenden Hochlauf der Emobilität belastet. Für die nächsten Jahre erwartet die IKB global ein moderates Wachstum der Primärproduktion, die bis zum Jahr 2027 auf 76,5 Millionen Tonnen ansteigen wird. Hierbei sorgen auf der Nachfrageseite der Trend zum Leichtbau und der Emobilität weiterhin für Impulse. Ein weiterer Ausbau der Recyclingkapazitäten zur Deckung des Aluminiumbedarfs und zur Verbesserung der Energiebilanz und des CO2-Ausstoßes ist notwendig.

Vergleichsweise gute Versorgungslage

Die Aluminium-Lagerbestände haben sich an den Börsen im August 2024 uneinheitlich entwickelt. Während die Bestände in den Lagerhäusern der SHFE im Monatsmittel um 9,7 Prozent anstiegen, bauten sich die Vorräte an der LME nach dem sprunghaften Anstieg im Mai weiter ab und lagen am Monatsende 8,7 Prozent niedriger als Ende Juli. In den Lagerhäusern der Comex befanden sich Ende August 51.400 Tonnen. Die Bestände an Recyclinglegierung an der LME blieben im August auf sehr niedrigem Niveau von 1.600 Tonnen. Auf Basis der aktuellen Vorräte an den Börsen, die dem Bedarf von gut sechs Tagen entsprechen und der hohen chinesischen Produktion, die auf Basis vorläufiger Zahlen im Juli 2024 einen neuen Rekordwert erreichte, stellt sich die Versorgungslage vergleichsweise gut dar.

Mehr Aufwärtspotenzial im Jahr 2025 gesehen

Der Preis für Primäraluminium bewegte sich im Monatsmittel August 2024 nahezu unverändert gegenüber dem Vormonat, konnte die im Juli erlittenen Rückgänge bis Monatsende aber fast vollständig aufholen. Die Notierung für Recyclingaluminium konnte im Monatsmittel zwar noch einmal zulegen, lag am Monatsende aber 2,6 Prozent tiefer als Ende Juli. Insgesamt wirkte der im zweiten Quartal deutlich angezogene globale Aluminiumverbrauch in den letzten Monaten preisstützend, woraus zum Halbjahr nur ein marginaler Angebotsüberhang bei Primäraluminium resultierte. Die Zahl der Handelskontrakte fiel im August nach dem starken Anstieg im Vormonat auf den niedrigsten Stand seit April. Für den Primäraluminiumpreis erwartet die IKB bis Jahresende eine Bewegung von +300 US-Dollar um die Marke von 2.500 US-Dollar pro Tonne, der Abstand zu Aluminium Alloy sollte sich sukzessive wieder auf gut 300 US-Dollar pro Tonne ausweiten; mehr Aufwärtspotenzial wird erst im Jahr 2025 gesehen.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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