Die Immark AG (Thommen Group), Pionier und Schweizer Marktführer im Bereich der Entsorgung und Wiederverwertung von Elektro- und Elektronikaltgeräten, nahm am Standort in Regensdorf/ZH eine neue, mit ausgeklügelter Technologie ausgestattete Recyclinganlage in Betrieb, die zu den modernsten Europa zählt. Garantiert wird eine hohe Qualität in der Produktion von Sekundärrohstoffen.
Am Donnerstagabend, 29. August 2024, weihte Immark die neue Anlage gemeinsam mit Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Eidgenössischen Departments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), feierlich ein, der in seiner Ansprache die Wichtigkeit der Kreislaufwirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität betonte. Die Schweizer Stimmbevölkerung bekannte sich im Juni 2023 zum Netto-Null-Ziel. Alle Beteiligte entlang der Wertschöpfungskette sind gefordert, um Maßnahmen für eine klimafreundliche Industrie zu ergreifen. Ein wesentlicher Schlüssel dazu ist das Recycling.
Verabeitungskapazität: Zwölf Tonnen pro Stunde
Die neue Elektronik-Recyclinganlage von Immark, 1986 gegründet und seit 2010 Teil der Thommen Group, erstreckt sich auf einer Fläche von 3.500 Quadratmetern und gewinnt Eisen, Aluminium, Kupfer und Edelmetalle zurück. Dabei erreicht das Unternehmen eine Verwertungsquote von bis zu 95 Prozent. Bis zu zwölf Tonnen Material können pro Stunde verarbeitet werden. Patrick Wollenmann, bei Immark als Teamleiter Technik tätig, wirkte bei der Planung und Entwicklung der Anlage mit und erklärt: „Die Anlage ist so konzipiert, dass sie modular betrieben werden kann. Das heißt: Materialien und Altgeräte, die aufgrund ihrer Beschaffenheit oder Größe nicht sämtliche Verarbeitungs-Stufen durchlaufen müssen, können an unterschiedlichen Stufen zugeführt oder entnommen werden.“ Eine Besonderheit ist die Material-Sortierung der Wertstoffe per Sensortechnik, bei der spezifische Wertstoffe wie Leiterplatten oder Kunststoffe mittels Sensorik erkannt und aus dem Stoffstrom aussortiert werden.
Vom Altgerät zum Recyclingrohstoff
Altgeräte, wie zum Beispiel Computer, Staubsauger und Telefone, werden von Kunden aus Industrie und Gewerbe oder von offiziellen SENS/SWICO-Sammelstellen in der Schweiz angeliefert. In einem ersten Schritt wird das Material manuell auf Schad- und Störstoffe geprüft, diese werden aussortiert. In der zweiten Verarbeitungsstufe wird das Material maschinell durch einen Vorzerkleinerer „aufgeknackt“, sodass anschließend manuell restliche Schad- und Wertstoffe wie Batterien, Kondensatoren, Kabel, Trafos oder Leiterplatten entnommen werden können.
Das Material ist dann bereit für den Schredderprozess. Dazu wird ein Rotorschredder eingesetzt. Ziel dieses Zerkleinerungsschrittes ist ein möglichst guter Aufschluss der Materialverbunde zu Eisen, Nichteisen-Metallen (wie zum Beispiel Aluminium und Kupfer) und Kunststoffen. Im Anschluss folgt ein dreistufiger Sortierungsprozess: Metalle und Nichteisenmetalle werden in verschiedenen Körnungen per Magnet- und Sensortechnik getrennt. Was als Elektroschott angeliefert wurde, verlässt die Anlage als Wertstoff in verschiedenen Korngrößen und Qualitäten. Immark produziert hochwertige Recyclingrohstoffe und führt sie in die Kreislaufwirtschaft zurück. Sonder- und andere Abfälle, die nicht im Recyclingkreislauf verwendet werden können, werden thermisch verwertet.
Quelle: Thommen Group