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Circular-Valley-Startups bringen „Grünes Bauen“ voran

In der neuen Runde ihres Förderprogramms unterstützt die Initiative für die Kreislaufwirtschaft junge Unternehmen, deren Ideen Milliarden Tonnen von Emissionen verhindern. Eines der großen Themen: die Bauwirtschaft. Eine der Lösungen: Ziegel und Pflastersteine aus industriellem Plastikmüll.

Wie gewaltig die sogenannte graue Energie ist, ist an zwei Zahlen zu erkennen: Pro Jahr werden weltweit rund 4,5 Milliarden Tonnen Zement produziert. Sie verursachen etwa acht Prozent der globalen CO2-Emmissionen. Bauen muss deshalb dringend „grüner“ werden, Bauen ist deshalb einer der Schwerpunkte in der neuen Runde des Förderprogramms von Circular Valley. Aktuell sind dort, also in der erweiterten Rhein-Ruhr-Region, 14 Startups aus der ganzen Welt, um ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Sie alle haben Ideen mit einem „Giga-Impact“. Das heißt: Sie können Emissionen um Milliarden Tonnen verringern.

Eines der Unternehmen ist RecycleX aus Indien. Das Startup stellt seine Produkte aus industriellen Abfällen oder gebrauchtem Plastik her. So werden zum Beispiel aus industrieller Schlacke, Flugasche und Metallmüll neue Ziegel, Pflastersteine, Fliesen, Pflanzgefäße, Bänke und Bordsteine. Ein „Fly Ash Brick“ von RecycleX enthält keine natürlichen Rohstoffe und vermeidet den Angaben zufolge ein Kilogramm CO2. Die Lösung der Gründer ist folglich eine doppelte: Es entsteht kein Müll, weil Stoffe im Kreislauf bleiben. Zugleich sinkt der Zement-Bedarf erheblich und mit ihm die Klima-Belastung. RecycleX ist für ein großes Spektrum von möglichen Partnern relevant. Es reicht von den Müllsammlern bis zur Industrie und Bauwirtschaft. Das gilt insbesondere für Regionen in der Welt, die boomen und deren Infrastruktur wachsen muss.

RecycleX hat bereits eine Menge Aufmerksamkeit für seine Ideen erfahren, nun geht es darum, diese in möglichst großem Maßstab umzusetzen. Dabei hilft das Förderprogramm von Circular Valley gleich auf mehrere Weisen: Mit hochkarätigen Coaches und Mentoren entwickeln die Startups ihre Geschäftsmodelle weiter. Zudem kommen sie in der erweiterten Rhein-Ruhr-Region mit zahlreichen Partnern aus dem Circular-Valley-Netzwerk zusammen. Daraus entstehen Investitionen, Kooperationen und Geschäftspartnerschaften. „Grünes Bauen“ ist im Circular Valley seit dem Start der Initiative im Sommer 2021 ein kontinuierliches Thema. Zu den bisher mehr als 60 geförderten Startups zählten unter anderem Strawcture, Polycare und Concular.

Bei Strawcture steckt die Lösung schon im Namen: Stroh. Während es bisher im großen Stil verbrannt wurde und die Luft verschmutzte, macht das Startup daraus Bausteine. Diese sind feuerfest und wirken thermisch sowie akustisch isolierend. Sie können bis zu 30 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter binden.

Polycare hat sich zwei Zielen verschrieben: Das Unternehmen möchte bezahlbares Wohnen ermöglichen und dabei so wenig neue Materialien und so wenig Energie wie möglich einsetzen. Die Bauelemente des Unternehmens – Polyblocks genannt – sind Antworten auf beide Herausforderungen. Darin kommen Bauschutt, Industrieabfälle und Sekundärrohstoffe zum Einsatz und sogar Nicht-Profis werden damit in die Lage versetzt, Gebäude nachhaltig zu errichten beziehungsweise bei Bedarf auch nachhaltig wieder auseinanderzubauen. Und das ohne schweres Gerät.

Concular ermöglicht zirkuläre Immobilien. Es digitalisiert die in einem Gebäude verwendeten Materialien. Dann können sie wiederverwendet und im Kreislauf gehalten werden, bevor ein Abriss erfolgt – und bevor unnötig graue Energie verschwendet wird.

Quelle: Circular Valley Foundation

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