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Digitale Plattform für Kreislaufführung von Lebensmittelverpackungen

Projekt mit SKZ-Beteiligung will Rezyklateinsatz bei Kunststoff-Lebensmittelverpackungen erhöhen und Informationsbarrieren überwinden.

Nur neun Prozent der jährlich in Deutschland eingesetzten 4.372 Kilotonnen Kunststoff in Verpackungen sind nach den Angaben des SKZ Rezyklate. Und gerade bei Lebensmittelverpackungen sei ein gefahrloser Einsatz von Rezyklaten erschwert. Grund hierfür seien oftmals fehlende Informationen zum Rezyklatgehalt und zur Rezyklatqualität der vorhandenen Verpackung. Das möchte das SKZ zusammen mit sechs Konsortialpartnern im Forschungsprojekt „Open Circular-Collaboration-Platform for Sustainable Food Packaging from Plastics“, kurz: COPPA ändern. In dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projekt soll eine offene Plattform entwickelt werden, die mittels digitalen Produktpass Informationen zu Sekundärstoffen im gesamten Kreislauf zur Verfügung stellt und so den Weg zu einer Kreislaufführung von Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff ebnet.

Die aus Verpackungen hervorgehenden Müllmengen steigen stetig an. Gerade bei Kunststoffverpackungen für Lebensmittel bestehen den Angaben zufolge noch große Potenziale bei der Materialvermeidung und Kreislaufführung. Hemmnisse seien neben technischen Herausforderungen vor allem Intransparenz und Informationsdefizite zu Herkunft, Qualität, Menge und der zukünftigen Verfügbarkeit von Rezyklaten: „Das Projektziel von COPPA ist daher die Entwicklung und Demonstration einer offenen und skalierbaren Circular Collaboration Plattform (CCP). Die CCP ist ein unternehmensübergreifendes Informationskonzept, mit dem Recycler, Wiederaufbereiter und Verarbeiter von Kunststoffen, Verpackungshersteller, Markenartikler und Lebensmitteleinzelhändler eine lückenlose Nachverfolgung von Kunststoffen aus Verpackungen etablieren.“

Die CCP ermögliche einen genauen und effizienten Informationsaustausch zum Rezyklatgehalt und zur Rezyklatqualität von Kunststoffverpackungen. Gleichzeitig mache COPPA über die Verknüpfung relevanter Umweltinformationen die Steigerung der individuellen und branchenbezogenen Nachhaltigkeitsperformance kalkulierbar und für eine fundierte Kommunikation belegbar. Das Projektergebnis soll einen praxisnahen Demonstrator darstellen, der am Ende der Umsetzungsphase für sämtliche Unternehmen der gesamten Lebensmittelkette zugänglich ist. COPPA soll so die Kreislaufwirtschaft im Bereich der Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff vorantreiben, durch die Verringerung des Materialeinsatzes und die damit verbundene Verringerung des Einsatzes fossiler Rohstoffe natürliche Ressourcen schonen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Als Projektbeirat oder zur Testung und Weiterentwicklung der CCP sind neben dem Projektkonsortium weitere, assoziierte Partner aus der Wertschöpfungskette „Kunststoffverpackungen für Lebensmittel“ unabdingbar. Unternehmen, die Teil von COPPA werden wollen, können sich beim SKZ melden.

Die Kooperationspartner

Das Kunststoff-Zentrum SKZ und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH bringen Wissen im Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ein. Das Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. (FIR) der RWTH Aachen ist im Bereich der Business Transformation tätig. Die GS1 Germany GmbH untermauert als Standardisierungsorganisation die marktwirtschaftliche Ausrichtung der CCP. Die European EPC Competence Center GmbH (EECC) agiert im Markt als führender Anbieter von Rückverfolgbarkeits-Lösungen, während die Infosim GmbH & Co. KG die Bereiche Netzwerkmanagement sowie ERP-Systeme umfasst. Abgerundet wird das Konsortium durch die Reifenhäuser Gruppe, die Anlagen für die Herstellung von Kunststoffverpackungen liefern.

SKZ – KFE gGmbH

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