Die dualen Systeme können ihre Verwertungsmengen weiter erhöhen: 2021 wurden über sämtliche Materialfraktionen hinweg insgesamt rund 5,9 Millionen Tonnen Verpackungen aus dem privaten Endverbrauch einer Verwertung zugeführt – rund drei Prozent mehr als im Vorjahr.
Damit erfüllen die dualen Systeme für das Jahr 2021 alle gesetzlich vorgegebenen Verwertungs- und Recyclingquoten. Diese Zahlen veröffentlichte die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) am 15. Dezember 2022. Die dualen Systeme verantworten die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen und sind verpflichtet, die entsprechenden Mengenströme gegenüber der ZSVR jährlich zu dokumentieren.
Axel Subklew, Sprecher der Initiative „Mülltrennung wirkt“, äußert sich zufrieden: „Gemeinsam mit ihren Dienstleistern aus der Entsorgungs- und Recyclingbranche – und nicht zuletzt mit Hilfe der Verbraucher*innen – konnten die dualen Systeme die Verwertungsquoten für das Jahr 2021 in allen Materialfraktionen verbessern.“ Bereits für das laufende Jahr 2022 gelten höhere Verwertungsquoten. „Das Engagement und die Bereitschaft von privaten Endverbrauchern, Abfälle richtig zu trennen, ist für die Steigerung der Verwertungsmengen weiter von zentraler Bedeutung. Sie gilt es zu überzeugen, zu informieren und zum Mitmachen zu motivieren.“
Mit ihrer Initiative „Mülltrennung wirkt“, einer bundesweiten Aufklärungskampagne, informieren die dualen Systeme Verbraucher darüber, wie sie Verpackungen und Restmüll richtig trennen und damit einen aktiven Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz leisten. Das Ziel: Sammelmengen und Qualität der Verpackungsabfälle für die Sortierung und Verwertung sollen weiter verbessert werden.
Ergebnisse für das Jahr 2021 im Überblick
Von den an den dualen Systemen beteiligten Kunststoffverpackungen wurden 65,5 Prozent werkstofflich verwertet – sieben Prozentpunkte mehr als der Gesetzgeber fordert. Bei Verpackungen aus Aluminium wurde eine Recyclingquote von 113,4 Prozent erreicht, bei denen aus Eisenmetallen 100,1 Prozent. Von den Verpackungen aus Glas wurden 84,8 Prozent, von denen aus Papier, Pappe oder Karton 90,9 Prozent recycelt. Auch bei Getränkekartonverpackungen und sonstigen Verbundverpackungen wurde mit 76,2 respektive 69,6 Prozent die jeweils gesetzlich vorgegeben Recyclingquote übererfüllt. Die Quote kann 100 Prozent übersteigen, wenn die dualen Systeme mehr Verpackungen einer Verwertung zugeführt haben, als bei ihnen beteiligt („lizenziert“) waren.
Auch mit der erreichten Gesamtrecyclingquote für Leichtverpackungen von 51,6 Prozent erfüllten die dualen Systeme laut Bericht der ZSVR nicht nur die gesetzlichen Vorgaben (50 Prozent), sie konnten das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Diese Quote bezieht sich auf die Gesamtsammelmenge aus den Gelben Tonnen und Gelben Säcken einschließlich der darin enthaltenen sogenannten Fehlwürfe mit einem ungefähren Anteil von 30 Prozent (laut eigenen Berechnungen der dualen Systeme).
Mehr Verpackungsrecycling für mehr Klima- und Ressourcenschutz
Den heutigen Nutzen und künftige Potenziale des Verpackungsrecyclings für den Klima- und Ressourcenschutz zeigt und beziffert die aktuelle Studie des Öko-Instituts[1]: In Deutschland sparen die dualen Systeme durch die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Glas-, Papier- und Leichtverpackungen jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das ist so viel, als würde eine Person 1,38 Millionen Mal von Berlin nach New York fliegen. Gleichzeitig werden durch das Recycling von Verpackungen im Jahr rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe erzeugt. Sie sind eine wichtige Rohstoffquelle für die Wirtschaft.
Für die nächsten Jahre prognostiziert das Öko-Institut sogar einen Anstieg des Klimaschutzbeitrags durch Verpackungsrecycling. Allein bei gleichen Rahmenbedingungen werden durch die Verwertung von Verpackungen im Jahr 2030 2,23 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Mehr noch: Werden die Sammelmengen in den Gelben Tonnen und Säcken optimiert, indem Verbraucher ihre Verpackungsabfälle konsequenter trennen, steigt die Klimaentlastung laut Berechnungen des Öko-Instituts im Jahr 2030 auf 2,55 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.
Quelle: Initiative „Mülltrennung wirkt“