Anzeige

Thermische Abfallbehandlung: Die Branche traf sich in Stuttgart

Am 27. und 28. September 2022 fand in Stuttgart die diesjährige Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland e.V. (ITAD) statt.

Im Rahmen der Vorträge und bei der abschließenden Podiumsdiskussion diskutierte die ITAD mit ausgewählten Ministeriumsvertretern, Experten und Branchenkennern rund um die thermische Abfallbehandlung, wobei der Fokus auf Abfall als Energieressource lag. So betonten unter anderem Vertreter vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vor fast 100 Teilnehmern den hohen Stellenwert der thermischen Abfallbehandlung vor dem Hintergrund von Klimaschutz und einer nachhaltigen Nutzung der Ressource Abfall heraus.

„Die thermische Abfallbehandlung ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil einer modernen Kreislaufwirtschaft. Daher wird sich Deutschland auch weiter auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die thermische Abfallbehandlung im Rahmen der EU Taxonomie als nachhaltig eingestuft wird“, sagte MinDir’in Dr. Susanne Lottermoser, Abteilungsleiterin Transformation – Digitalisierung, Circular Economy, Klimaanpassung beim BMUV.

Die europäische Taxonomie-Verordnung legt fest, unter welchen Voraussetzungen eine wirtschaftliche Tätigkeit auch ökologisch nachhaltig ist

Die thermische Abfallbehandlung stellt laut der ITAD in den Ländern Europas mit gut entwickelten Kreislaufwirtschaftsstrukturen eine wichtige Säule einer umweltgerechten verlässlichen Abfallentsorgung dar und leiste damit einen wichtigen Beitrag zu den Umweltzielen der Taxonomie. Sie behandele die Abfälle, die trotz aller Bemühungen nicht vermieden und nicht recycelt werden könnten. Durch ihre hygienisierende und volumenreduzierende Funktion sowie in ihrer Funktion als Schadstoffsenke leiste die Abfallverbrennung auch einen bedeutenden Beitrag zur Verhütung und Kontrolle der Umweltverschmutzung und helfe dabei, die Recyclingkreisläufe sauber zu halten.

„Von einer Welt ohne Abfälle, die aus den vorgenannten Gründen thermisch behandelt werden müssen, sind wir leider noch weit entfernt, und auch das Recycling braucht die Abfallverbrennung für die sachgerechte Entsorgung der Rückstände aus Sortier- und Recyclinganlagen. Europaweit werden noch enorme Mengen an Siedlungsabfällen deponiert, die besser energetisch verwertet werden sollten, um kostengünstige, verlässliche und saubere Energie (Strom und Fernwärme) zur Verfügung zu stellen“, erklärte Carsten Spohn, Geschäftsführer der ITAD.

Mit Blick auf die aktuelle Energiekrise müsse Abfall als wichtige heimische Energieressource berücksichtigt werden. Auch der AGFW (Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.) sieht in Bezug auf eine schnelle Wärmewende die Abfallverbrennung als wichtige Quelle erneuerbarer und klimaneutraler Energie, deren Potenzial noch stärker als bisher genutzt werden sollte, führte John A. Miller, stellvertretender Geschäftsführer beim AGFW, aus.

„Wärme aus Thermischen Abfallbehandlungsanlagen ist als unvermeidbare Abwärme einzustufen und dementsprechend bei der Energienutzung zu berücksichtigen“, legte Christian Maaß, Abteilungsleiter Wärme, Wasserstoff und Effizienz, die Sichtweise des BMWK dar. Um das volle Potenzial der Abwärmenutzung aus der Müllverbrennung zukünftig nutzen zu können, müsse die Politik nun unterstützen. Die Branche sei, auch technologisch, bereit.

Quelle: ITAD e.V.

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation