Der seit 2008 etablierte Branchendialog zwischen der Aluminiumindustrie und den Tarifpartnern fand in diesem Jahr auf der Weltleitmesse Aluminium in Düsseldorf statt. Nie war es so wichtig wie in diesem Moment, in dem es für viele Unternehmen der Industrie aufgrund der Energiekrise ums blanke Überleben geht, dass beide Seiten an einem Strang ziehen und gemeinsam über Lösungsansätze für die Unternehmen und ihre mehr als 60.000 Beschäftigten in Deutschland zu diskutieren.
Die beiden Keynotes der Veranstaltung gaben der Vorsitzende der NRW-SPD und der SPD-Landtagsfraktion in NRW Thomas Kutschaty sowie IG Metall-Vorstand Jürgen Kerner. In der anschließenden Panel-Diskussion „Energiekrise was nun?“ debattierten die Teilnehmer über Auswege aus dieser. Die Teilnehmer von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite stimmten darin überein, dass es nun schneller und gezielter Hilfen seitens der Politik bedarf, damit die energieintensive Industrie die Krise überstehen kann. Im zweiten Teil „Kooperation als Erfolgsmodell“ kamen die Unterzeichner des Aluminiumbündnisses NRW (Aluminium Deutschland, TRIMET, SPEIRA, IG Metall, IG BCE und das NRW-Wirtschaftsministerium) auf das Panel und berieten über weitere Schritte einer vertieften Zusammenarbeit für eine starke und wettbewerbsfähige Aluminiumindustrie.
Marius Baader, Geschäftsführer von Aluminium Deutschland, betonte: „Gerade jetzt ist der Zeitpunkt, dass alle relevanten Stakeholder in den Dialog treten und vereint am Erhalt der Industrie und seiner Beschäftigten arbeiten. Für viele Unternehmen der Aluminiumindustrie entscheiden bereits die kommenden Wochen darüber, ob und wie es weitergeht. Deshalb bedauern wir sehr, dass NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ihre zuvor zugesagte Teilnahme am Branchendialog trotz der Dringlichkeit der Situation kurzfristig zurückgezogen hat. Alleine in NRW sind über 30.000 Menschen in der Aluminiumindustrie beschäftigt. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Angst um ihre Zukunft, um ihre Jobs.“
Für Manuel Bloemers, Branchenbeauftragter der IG Metall, steht fest, „dass man jetzt nicht nachlassen darf, die Transformation zu einer CO2-freien Industrie voranzutreiben. In einer Krise kann eine Chance stecken. Wir werden jetzt alles daran setzen, schnell mit der Politik die notwendigen Schutzschirme für Beschäftigte und Unternehmen zu entwickeln. Und die Unternehmen müssen alles daran setzten, Beschäftigung zu halten. Auch grade in der Krise.“
Natalie Mühlenfeld, Bezirksleiterin der IGBCE Düsseldorf, hob hervor, „dass jetzt alle Kräfte mobilisiert werden müssen, um die Industrie und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu schützen. Als IGBCE werden wir den Betrieben und Unternehmen der Aluminiumindustrie gemeinsam mit der IG Metall und Aluminium Deutschland entschlossen zur Seite stehen. Auf die Gewerkschaften kann man sich hier wie immer verlassen.“
Quelle: Aluminium Deutschland e. V. (AD)