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Praxisbeispiele und Potenziale aus Hessens Kreislaufwirtschaft

Die verstärkte Nutzung von Sekundärrohstoffen macht unabhängig von Preisschwankungen und Importen und ist ein Schlüssel zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Die Publikation „Kreislaufführung und Sekundärrohstoffe“ des Technologielandes Hessen bei der Hessen Trade & Invest zeigt hierzu 17 erfolgreiche Projekte aus der Praxis. Die überarbeitete Auflage der Publikation stellt innovative Verfahren und Technologien vor, um Primär- durch Sekundärrohstoffe zu ersetzen.

Bau, Chemie, Metall, Kunststoff sowie Start-ups und Dienstleistungen – aus diesen sehr unterschiedlichen Bereichen werden einzelne Fallbeispiele unter die Lupe genommen. Eines zeigt sich dabei deutlich: Es kommt nicht nur auf die Optimierung von Recycling-Techniken an, sondern auch darauf, das gesamte Rohstoffsystem zu betrachten: Wo kommen die Produkte und Stoffe her und wie können sie nach der Aufbereitung am besten weiter genutzt werden. Das gilt beim sogenannten „Urban-Mining“ – der Sicherung und Verwertung von Sekundärrohstoffen aus Gebäuden und Infrastruktur – im Bausektor ebenso wie beim Kunststoffrecycling oder der Aufbereitung von IT-Geräten.

Ausgewählte hessische Fallbeispiele sind:

  • Die Verfahrensentwickler und Praxisanwender Stadt Korbach (Stadtbauamt), ARGE agn und heimspiel architekten, Universität Kassel (Center for Environmental Systems Research) und Bimolab gGmbH setzen das Urban-Mining-Konzept am Rathaus in Korbach um. Das Rathaus Korbach, welches im historischen Innenstadtkern liegt, besteht in Teilen schon seit dem 14. Jahrhundert. In den 1970er-Jahren wurde es um einen Anbau erweitert, der sich aus städtebaulicher Perspektive nicht vorteilhaft in das Ensemble der historischen Altstadt einfügte. Im Rahmen eines Umbauprojekts wurde der Anbau selektiv zurückgebaut und an gleicher Stelle nach dem Urban-Mining-Konzept neu errichtet. Die beim Gebäudeabbruch gewonnenen Materialien wurden aufbereitet und für den Neubau genutzt. Das Kooperationsprojekt wurde wissenschaftlich begleitet, analysiert und bewertet.
  • Die Duesenfeld GmbH (Wendeburg) hat ein umweltschonendes Recyclingverfahren von Lithium-Ionen-Batterien entwickelt. Die Batterien aus E-Fahrzeugen können zu 90 Prozent recycelt werden. Im Vergleich zur primären Rohstoffgewinnung können mit dem patentierten Verfahren 8,1 t CO2-Emissionen eingespart werden.
  • Das Start-up rezzeat GmbH (Kassel) hat ein app-basiertes, pfandfreies Poolsystem für Pizza-Mehrwegboxen entwickelt. Damit möchte das Unternehmen eine nachhaltige Alternative zu Einwegverpackungen für den Außer-Haus-Verzehr sowie für Lieferdienste anbieten. Mit seiner komplett kreislauffähigen Pizza-Mehrwegbox trägt rezzeat dazu bei, Müll zu vermeiden, die Mehrwegquote zu erhöhen und Einweg nach und nach aus dem System zu verbannen. Das Start-up bietet die Mehrwegboxen seit dem Jahr 2022 deutschlandweit an.

Die Publikationen gibt Anregungen, wie die Potenziale einer Kreislaufwirtschaft erschlossen werden können. Sie steht zum Download und zur kostenfreien Bestellung bereit unter:
www.technologieland-hessen.de/publikationen

Quelle: Hessen Trade & Invest GmbH

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