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Rezyklateinsatz stärken – RESAG veröffentlicht Bericht

Der vorliegende Bericht wurde auf Basis der Arbeit einer Sonderarbeitsgruppe „Rezyklateinsatz stärken“ („RESAG“) von den Umweltministerien Brandenburg und Baden-Württemberg verfasst und kürzlich in Berlin veröffentlicht.

Auf Initiative der Bundesländer Brandenburg und Baden-Württemberg hatten die Umweltministerinnen, -Minister, -Senatorinnen und der -Senator von Bund und den Ländern im November 2020 die Einrichtung der Sonderarbeitsgruppe beschlossen. Kunststoffrecycling und der Einsatz von Rezyklaten hat ein großes Entwicklungspotential in Deutschland und Europa. Der Rezyklatmarkt hat in vielen Bereichen große Wachstumsmöglichkeiten und bietet ökologisch und ökonomisch enorme Chancen. Diese werden derzeit jedoch nur unzureichend genutzt, in weiten Teilen der kunststoffverarbeitenden Branchen führen Rezyklate noch ein Nischendasein.

Durch die UMK-Sonderarbeitsgruppe „Rezyklateinsatz stärken“ (RESAG) sollen Impulse für die Stärkung des Rezyklatmarktes gegeben werden. Der vorliegende Bericht ist eine nicht abschließende Sammlung an aktuellen Erkenntnissen, Entwicklungen, Maßnahmen und Forderungen aus der Praxis, wie der Rezyklateinsatz von Kunststoffen vorzugsweise möglichst kurzfristig verbessert werden bzw. die stoffliche Verwertung von Kunststoffabfällen insgesamt gestärkt und im Hinblick auf die Reduktion von schädlichen Klimagasen optimiert werden kann.

Die Arbeitsergebnisse bilden einen Einstieg in die jeweiligen Lösungsvorschläge, welche im Zuge der Umsetzung zumindest teilweise zu konkretisieren sind. Der geringe Einsatz von Kunststoffrezyklaten in Kunststoffhalbzeugen und -finalprodukten ist ein globales Phänomen und kein spezifisch deutsches Problem. Viele Studien von Think Tanks, NGO‘s und der Industrie haben auf die bislang weitgehend lineare Kunststoffwirtschaft hingewiesen und die dringende Notwendigkeit zur Entwicklung einer Kunststoff-Kreislaufwirtschaft betont. Durch die Einführung der Produktverantwortung für Verpackungen und der werkstofflichen Recyclingquote hatte Deutschland eine gewisse Vorreiterrolle gegen Ende des letzten Jahrhunderts. Der erreichte Vorsprung hat jedoch inzwischen stark abgenommen.

Die UMK-Sonderarbeitsgruppe RESAG hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lösungsvorschläge zur Steigerung des Rezyklateinsatzes mit klaren Forderungen an Bundesregierung, EU-Kommission und Wirtschafsakteure zu unterlegen, die möglichst kurzfristig zum Beispiel über regulative oder organisatorische Maßnahmen zu einer signifikanten Verbesserung des Rezyklateinsatzes beitragen können. Dabei wurden viele Ursachen der gegenwärtigen Situation in den Blick genommen. Ein wesentlicher Aspekt neben anderen ist die fehlende Balance zwischen Angebot und Nachfrage nach Rezyklaten. Insgesamt enthält der Bericht 27 Forderungen.

Die Umweltministerien von Brandenburg und Baden-Württemberg als Vorsitzländer der RESAG haben versucht, zehn besonders wichtige und dringliche Forderungen voranzustellen:

  • Rechtsverbindliche bundesweit einheitliche Wertstoffsammlung einführen
  • Reallabore für Innovationen schaffen, Förderprogramme weiterentwickeln
  • Phase-out von nicht bzw. schwer recyclingfähigen Kunststoffen
  • Förderschwerpunkt Kunststoffrezyklate weiterentwickeln und ausbauen, Forschungsakteure vernetzen, Wissenstransfer stärken
  • Mehr Rezykateinsatz durch Verbesserung im Bereich der Standardisierung und Anwendung von Standards und somit der Rechtssicherheit für Wirtschaftsakteure
  • Rezyklateinsatz durch die öffentliche Beschaffung stärken
  • Die Kreislaufwirtschaft sollte als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz stärker anerkannt werden. Es sollten Möglichkeiten und Grundlagen vertieft untersucht werden, durch die eine CO2-Gutschrift beim Einsatz von PCR-Materialien (ggf. auch PIR) erfolgen kann.
  • Digitalisierung und Big Data in der Kreislaufwirtschaft
  • Einführung einer EU-weiten Mindestrezyklateinsatzquote
  • Unterstützung der Wirtschaftsakteure im Umgang mit Schadstoffen in Kunststoffe

Quelle: RESAG/ Umweltministerien Brandenburg und Baden-Württemberg

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