Anzeige

Kupfer: Bestenfalls balancierter Markt – der hohe Bedarf bleibt erhalten

IKB Rohstoffpreis-Information, März 2022: Die globale Kupferminenproduktion erhöhte sich bis Ende November 2021 um 2,5 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Kupferminen reduzierte sich um 1,5 Prozent. Die Erzeugung in Peru, Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo konnte sehr deutlich anziehen. Die Raffinadeproduktion zog bei einer stabilen Kapazitätsauslastung um 1,3 Prozent an, wobei die Recyclingproduktion primärer Träger des Wachstums war.

Wichtige Impulse kamen aus China, dem Kongo und einigen europäischen Werken. Der Anstieg im weltweiten Verbrauch betrug ein Prozent. Die Erholung beim Verbrauch resultierte aus allen wichtigen Abnehmerregionen mit Ausnahme Chinas; dessen Verbrauch reduzierte sich um 5,5 Prozent. Insgesamt entstand ein Angebotsdefizit von knapp 340.000 Tonnen, welches bis Jahresende 2021 noch geringfügig zurückgehen dürfte. Der hohe Bedarf an Kupfer bleibt auch im Gesamtjahr 2022 erhalten und hat bestenfalls einen balancierten Markt zur Folge.

Die weltweiten Vorräte reichen für den Bedarf von nur gut vier Tagen

Die Kupfervorräte an der LME stabilisierten sich im Februar 2022 bei 73.000 Tonnen. Bedingt durch Produktionsunterbrechungen rund um die Olympischen Spiele stiegen die Lagerbestände an der SHFE auf rund 159.000 Tonnen, während sich diese an der Comex etwas reduzierten (71.000 Tonnen). Bis Mitte 2022 erwartet die IKB einen weiteren Abbau der Bestände, der vor allem in den Lagerhäusern der SHFE erfolgen dürfte. Ein Großteil der Volumina dient der Absicherung von Finanztransaktionen. Die weltweiten Vorräte reichen für den Bedarf von nur gut vier Tagen. Nach dem erwarteten Angebotsdefizit von über 300.000 Tonnen im Jahr 2021 wird auch für das Gesamtjahr 2022 – trotz anziehender Produktion – bestenfalls ein balancierter Markt gesehen. Wahrscheinlicher ist aber ein erneutes Angebotsdefizit von rund 100.000 Tonnen. Es müsste für einen ausgeglichenen Markt vor allem auch eine erhebliche Steigerung der Minen- und Raffinadeproduktion erfolgen.

Steigende Nachfrage vor allem aus der Automobil- und Elektroindustrie

Der Kupferpreis oszillierte im Verlauf des Februar 2022 um die Marke von 10.000 US-Dollar pro Tonne. Im gesamten Jahresverlauf 2022 sieht die IKB eine steigende Nachfrage vor allem aus der Automobil- und Elektroindustrie: „Auch wenn derzeit die Konfektionierung von Kabelbäumen in der Ukraine gestört ist, erwarten wir bei Beruhigung der Lage aber einen wieder anziehenden Bedarf. Die Energiewende in Europa ist ein weiterer Treiber der Nachfrage. Noch gehen wir für 2022 von einer um vier Prozent höheren Kupferminenproduktion aus, was preisstabilisierend wirken dürfte.“

Preisstabilisierend wirkte sich im Februar 2021 die Entwicklung der investiven Nachfrage aus: Die Zahl der Handelskontrakte reduzierte sich um ein Sechstel. Bis Ende des zweiten Quartals 2022 erwarten wir ein Preisniveau von 10.000 US-Dollar pro Tonne mit einer Bewegung in einem Band von +1.500 US-Dollar pro Tonne um diese Marke.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation