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Stahl: Europäische Marktversorgung noch zufriedenstellend

Im Januar 2022 sank die Weltrohstahlproduktion um sechs Prozent. Für 2022 sieht die IKB Deutsche Industriebank AG einen Zuwachs auf rund 1,99 Milliarden Tonnen Rohstahl, vorausgesetzt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dauert nicht länger als drei Monate.

IKB Rohstoffpreis-Information, März 2022: Chinas Stahlausstoß lag im Januar um gut elf Prozent unter dem Vorjahreswert, da es zu Produktionsunterbrechungen im Vorfeld der Olympischen Spiele kam. Die Produktion in der EU ging um sechs Prozent zurück, diejenige in den USA zog um vier Prozent an. In der Türkei sank der Ausstoß um acht Prozent. In Deutschland erwartet die IKB 2022 insgesamt eine Tonnage von rund 40 Millionen Tonnen: „Bei unserer gesamten Prognose gehen wir weltweit für 2022 nur von einer temporären Störung im Verarbeitenden Gewerbe infolge des Russland-Ukraine-Krieges aus. Insgesamt ist die europäische Marktversorgung in Q1 2022 mit Stahl noch zufriedenstellend. Schwierigkeiten bestehen für Händler und Verarbeiter mit hohen Lieferungen aus der Ukraine.

Was die Schrottpreise hoch hält

Im Verlauf des Februar 2022 zogen die Schrottpreise gegenüber Januar nochmals kräftig an: Diese lagen durchschnittlich um gut 20 Euro pro Tonne höher. Die deutschen Stahlwerke verfügen weiter über gut gefüllte Orderbücher. Auch ist das Aufkommen bei den Neuschrottsorten immer noch knapp, während sich das Altschrottaufkommen normalisiert. Vor allem die Exporte in die Türkei zogen kräftig an und erhöhten das Inlandspreisniveau. Die Versorgung wird auch weiter durch Transportengpässe behindert. Da die IKB mit temporären Lieferengpässen mit Eisenerz aus Russland rechnet, hält dies die Schrottpreise hoch.

Die Eisenerz-Spotmarktpreise bewegten sich im Durchschnitt des Februar 2022 leicht über dem Januarniveau. Die IKB erwartet bis Mitte 2022 mindestens eine Seitwärtsbewegung der Schrottpreise auf dem jetzigen Niveau. Die gute Auftragslage vieler Stahlwerke erlaubte bei weiter knappem Angebot im Februar eine Fortsetzung der Preisanhebungen. Die leicht höheren Spotmarktpreise für Eisenerz frei China liegen allerdings unter dem Vorjahreswert. Eine mögliche Lieferunterbrechung mit russischem Eisenerz dürfte zukünftig preistreibend wirken. Die Preise für Warmbreitband zogen im Durchschnitt um fast 40 Euro pro Tonne an, wobei die Differenz zwischen Monatsanfang zum Monatsende 20 Euro pro Tonne betrug.

Verzinkte Bleche erhöhten sich bei anziehendem Zinkpreis im Mittel um 45 Euro pro Tonne. Walzdraht verteuerte sich dagegen im Monatsmittel nur um 8 Euro pro Tonne. Bei den europäischen Stahlpreisen hatte die IKB den Höhepunkt der Spotpreise Mitte 2021 gesehen. Neben Lieferunterbrechungen mit Eisenerz aus Russland dürften auch geringere Stahllieferungen aus der Ukraine preistreibend wirken.

Quelle: Deutsche Industriebank AG

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