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Lieferengpässe und Coronawelle bremsen deutsche Wirtschaft aus

ifo Konjunkturprognose Winter 2021: Das Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr um 2,5 Prozent und in den kommenden beiden Jahren um 3,7 bzw. 2,9 Prozent zulegen.

Im Vergleich zur ifo Konjunkturprognose Herbst 2021 wurde an der Wachstumsrate für das Jahr 2021 festgehalten. Allerdings wurde der Zuwachs für das Jahr 2022 um 1,4 Prozentpunkte gesenkt und für das Jahr 2023 um 1,4 Prozentpunkte angehoben. Die Verschiebung der konjunkturellen Dynamik vom nächsten ins übernächste Jahr ist weitgehend der vierten Coronawelle und den Produktionsschwierigkeiten im Verarbeitenden Gewerbe geschuldet.

In den kommenden Monaten dürften die anhaltenden Lieferengpässe und die vierte Coronawelle die deutsche Wirtschaft spürbar ausbremsen. Für das laufende Quartal deuten die meisten Indikatoren auf eine Abschwächung der konjunkturellen Dynamik in den kontaktintensiven Dienstleistungsbereichen hin. Sowohl die Mobilität der Bevölkerung als auch die Besuche von Gaststätten sind in den vergangenen Wochen spürbar zurückgegangen.

Zudem korrigierten Einzelhändler und konsumnahe Dienstleister ihre Einschätzung zur aktuellen und zukünftigen Geschäftslage nach unten. Hinter dieser Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität in den Wirtschaftsbereichen des sozialen Konsums stehen vor allem freiwillige Einschränkungen der Menschen, die Ansteckungsrisiken durch Kontaktreduktion meiden. Die bislang vorliegenden Indikatoren deuten darauf hin, dass die Abschwächung deutlich geringer ausfallen dürfte als noch im vergangenen Winterhalbjahr während der zweiten und dritten Coronawelle, als die vollständige Schließung vieler Geschäfte beschlossen wurde.

Erst im Sommerhalbjahr 2022 dürfte es zu einer kräftigen Erholung und einer Normalisierung der privaten Konsumausgaben kommen. Zwar hat sich während der Coronawellen bei den privaten Haushalten eine beträchtliche Überschussersparnis aufgestaut, entweder weil Konsummöglichkeiten eingeschränkt waren oder Konsumzurückhaltung aus einem Vorsichtsmotiv heraus geübt wurde. Allerdings wird in der vorliegenden Prognose unterstellt, dass die Konsumenten diese Ersparnis nicht verausgaben. Auch bei den Lieferengpässen und den damit einhergehenden Produktionsbehinderungen wird unterstellt, dass diese sich erst im Frühjahr des kommenden Jahres allmählich auflösen. Alles in allem wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 2,5 Prozent und in den kommenden beiden Jahren um 3,7 bzw. 2,9 Prozent.

Quelle: ifo Institut

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