Anlässlich der Koalitionsverhandlungen fordern B.A.U.M. e.V., das Netzwerk für Nachhaltiges Wirtschaften, und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), unterstützt von 17 weiteren Organisationen, die Koalitionsparteien dazu auf, der deutschen Ressourcenpolitik eine neue Ausrichtung zu geben.
Aktuell gleiche die deutsche Ressourcenpolitik einem Flickenteppich von Strategien, Programmen und Gesetzen, die parallel und teilweise gegeneinander liefen, kritisieren die Organisationen. All diese Maßnahmen hätten jedoch eins gemeinsam: Sie hätten es in den letzten Jahrzehnten nicht geschafft, den Ressourcenverbrauch zu verringern.
Yvonne Zwick, Vorsitzende von B.A.U.M., verdeutlicht die Bedeutung eines regulativen Rahmens für den Ressourcenschutz, um Aktivitäten in der Wirtschaft zu mobilisieren: „Wir erwarten von der kommenden Bundesregierung, dass sie – vergleichbar mit dem Klimaschutz – einen eindeutigen Regulierungsrahmen für Ressourcenschutz setzt. Wirklich nachhaltige Unternehmen, die sich zu Recht so bezeichnen wollen, dürfen Umwelt und Gesellschaft nicht schaden. Übergeordnete Ressourcenschutzziele geben einen Impuls dafür, Ressourcen nur in dem Maße zu nutzen, wie es sozial-ökologisch vertretbar und global gerecht ist. Wenn zudem für alle Unternehmen die gleichen Spielregeln gelten, setzt das Anreize für deutsche Unternehmen, die enormen Potenziale unserer Kreislauf-, Repair-, Sharing- und Recyclingwirtschaft zu heben. Kreislaufwirtschaft schafft neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze, die unsere Mitwelt schonen.“
Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND, betont: „SPD, FDP und Grüne haben das Thema Ressourcenschutz in den Ergebnissen der Sondierungsgespräche nicht einmal erwähnt. Dabei ist unser Ressourcenhunger für über 90 Prozent des Verlustes biologischer Vielfalt und der global zunehmenden Wasserknappheit sowie etwa für die Hälfte der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Deshalb braucht die deutsche Ressourcenpolitik eine neue Architektur. Die neue Bundesregierung muss den Flickenteppich von Gesetzen, Strategien und Programmen durch einen neuen Rahmen ersetzen, der den Ressourcenverbrauch auch absolut verringert. Ohne den Ressourcenverbrauch in einem ersten Schritt bis 2030 um mindestens die Hälfte zu reduzieren, werden wir weder Klimawandel noch Artensterben aufhalten können.“
Die aktuelle Knappheit vieler Rohstoffe zeige mehr als deutlich, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt. Zirkuläres Wirtschaften sei dabei ein zentraler Schlüssel für den Umbau hin zu einem zukunftsfähigen und klimaneutralen Produktionsstandort Deutschland.
Quelle: BUND