Anzeige

Alternative Antriebe sollen Warenverkehr klimafreundlicher machen

Verkehrsminister Scheuer appellierte im August, Nutzfahrzeuge verstärkt auf alternative Antriebe umzurüsten und den Warenverkehr damit klimafreundlicher zu machen.

Die DGAW forderte das bereits seit 2 Jahren. Bereits im September 2019 wurde das Thema im Rahmen einer hochkarätig besetzten Fachveranstaltung aufgegriffen und verschiedene Antriebssysteme, auch anhand von Best Practice Beispielen beleuchtet. Die Beispiele zeigten, dass die Umstellung auf alternative Antriebe in der Praxis noch komplexer ist. Zum Abschluss wurde die provokante Frage aufgeworfen, ob es ausreicht „einfach nur“ den Treibstoff zu wechseln, um den Herausforderungen der Citylogistik der Zukunft gerecht zu werden.

Aktuell fordert die EU aber genau das: Die CO2-Emissionen der neu zugelassenen Fahrzeugflotte soll bis zum Jahr 2025 um 15 Prozent sowie bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent im Vergleich zum Referenzzeitraum zwischen Mitte 2019 und Mitte 2020 reduziert werden. Andernfalls drohen hohe Strafen.

Die DGAW fordert nicht nur, die CO2 Emissionen zu reduzieren, sondern vielmehr den Nutzfahrzeugverkehr insgesamt klimaneutraler, schadstofffreier und lärmreduzierter zu gestalten und dafür:

  • Staatliche Fördermittel stärker in Anspruch zu nehmen,
  • Den Ausbau der Infrastruktur zur verstärkten Nutzung der Verkehrswege in der Hierarchie von Wasserstraße, Schiene und Straße sowie zur Sicherstellung der Energieversorgung mit grünem oder orangenem Wasserstoff,
  • Den Erfahrungsaustausch mit Kommunen und Logistikunternehmen, die den Umstellungsprozess auf alternative Antriebe bereits vorbildlich vorangetrieben haben, zu nutzen und für sämtliche Betreiber von Lkw nutzbar zu machen.
  • Entwicklung und Förderung neuer über das einzelne Logistikunternehmen hinausgehender Logistikkonzepte im Sinne des Handels von Transportkapazitäten zu deren vollständiger Auslastung sowie in Kooperation mit Lieferanten, Kommunen und auch in Plattformen zusammengeschlossenen Betreibern von Lkw.

Das ambitionierte EU-Ziel hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer im August zum Anlass genommen, an die Unternehmen zu appellieren, bei ihrem Lkw-Fuhrpark vermehrt auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zu setzen. „Wir brauchen deutlich mehr Dynamik hin zum klimafreundlichen Warentransport“, sagte der CSU-Politiker der «Welt».
„Die aktuellen Neuzulassungszahlen zeigen, dass immer noch viele Unternehmen zögern, Lkw mit alternativen Antrieben einzusetzen – aus unterschiedlichsten Gründen.“ Unter Berufung auf Ministeriumszahlen hieß es in dem Bericht, von den knapp 3,5 Millionen derzeit in Deutschland zugelassenen Lkw und leichten Nutzfahrzeugen seien weniger als 34.300 rein elektrisch angetrieben, hinzu kämen rund 1.350 Hybrid-Lkw. Das entspricht gerade mal rund 1%.

Scheuer rief die Unternehmen auf, staatliche Fördermaßnahmen zum Erwerb klimafreundlicherer Fahrzeuge zu nutzen. Bis zum Jahr 2024 stellt das Bundesverkehrsministerium rund 1,6 Milliarden Euro für die Förderung der Anschaffung klimafreundlicher Nutzfahrzeuge sowie circa 5 Milliarden Euro für den Aufbau der Tank- und Ladeinfrastruktur (Pkw und Lkw) bereit.

Der Lkw-Hersteller Daimler Truck zeigt sich zuversichtlich, die herkömmliche Dieseltechnologie bei Lkw in der EU schneller als politisch vorgegeben zu überwinden. Es sei möglich, „dass wir bis 2030 schon einen Anteil von 40, 50 oder 60 Prozent an CO2-neutralen Batterie- oder Brennstoffzellen-Lkw bei unserem Absatz in der EU erreichen und dies dann auch entsprechend zur Reduktion an CO2-Emissionen beiträgt“, sagte der Technologievorstand des Unternehmens, Andreas Gorbach, der Deutschen Presse-Agentur.

Auch namhafte Hersteller wie FAUN, Iveco, Magirus und Volvo haben bereits eine umfangreiches Produktportfolio an großen und kleinen Nutzfahrzeugen mit serienreifem Batterie- bzw. Wasserstoffbrennstoffzellen-Antrieb entwickelt, die u. A. in Kommunen bereits zum Einsatz kommen.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e. V.

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation