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Klimaschutz wird aus Schrott gemacht: Die BDSV im Gespräch mit Dieter Janecek

Der Einsatz von Schrott als Rohstoff der Stahlproduktion reduziert Treibhausgasemissionen in erheblichem Umfang und schont endliche Ressourcen. Noch fehlen Anreize für einen höheren Einsatz von Stahlschrott. BDSV-Präsident Andreas Schwenter: „Recycling von Stahlschrott trägt maßgeblich zur Verbesserung des Carbon-Footprints bei. Dieses Klimaschutzpotenzial wurde bisher verkannt. Wir brauchen mehr Unterstützung seitens der Politik und hoffen, dass wir hier Gehör finden.“

Recycling, Digitalisierung, Dekarbonisierung: Das sind die großen ökologischen Zukunftsthemen, die die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e. V. (BDSV) mit dem Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Grünen) am Montag, den 30. August 2021 diskutierte. Dieter Janecek ist Obmann/Mitglied in den Ausschüssen für Wirtschaft und Energie und Digitale Agenda sowie Mitglied in der Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“. Mit am Tisch saßen neben Andreas Schwenter, Präsident der BDSV, auch BDSV-Hauptgeschäftsführer Thomas Junker sowie die Gastgeber Karl-David Schlehenkamp und Ursula Althoff, beide Mitglieder der Geschäftsleitung des Münchner Entsorgungsfachbetriebs ALFA Recycling.

Von links: Geschäftsleiter der Alfa Recycling München GmbH & Co. KG, Karl Dieter Schlehenkamp; Dieter Janecek MdB und BDSV Präsident Andreas Schwenter (Foto: BDSV)

Im Fokus des Gesprächs: Das CO2-Einsparpotenzial von Recyclingrohstoffen im Bereich Stahlschrott und Honorierungsmöglichkeiten, Förderungen und Investitionsabsicherungen zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft in Deutschland sowie die Sicherung der Rohstoffversorgung und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands durch Stahlschrottrecycling. BDSV-Präsident Andreas Schwenter: „Klimaschutz wird aus Schrott gemacht. Durch eine Tonne Stahlschrott werden Emissionen von 1,67 Tonnen, bei Edelstahlschrott sogar 4,3 Tonnen, CO2 eingespart. Unsere Branche bietet bereits seit Langem hochwertigen Recyclingstahl als reale ressourcen- und klimaschonende Alternative. Wenn wir wirklich klimaneutral wirtschaften wollen, brauchen wir eine gesetzlich festgeschriebene Mindesteinsatzquote von Stahlschrott in der Stahlproduktion, Investitionen in Zukunftstechnologien der Kreislaufwirtschaft und steuerliche Anreize für Unternehmen, verstärkt Sekundärrohstoffe einzusetzen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre es, vereinfachte und beschleunigte Genehmigungsverfahren für Stahlrecyclingunternehmen einzuführen.“

Den anschaulichen Rahmen für das Gespräch bot das Firmengelände von ALFA Recycling, einer der größten Schrottplätze in Bayern und zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb im Westen Münchens. Nach der Aufbereitung werden die Schrotte von dort aus an die rohstoffverarbeitende Industrie in ganz Europa geliefert. Karl-David Schlehenkamp und Ursula Althoff führten durch den Betrieb und betonten sowohl die Notwendigkeit eines flächendeckenden Netz- und Breitbandausbaus zur Gewährleistung reibungsfreier Betriebsabläufe als auch die Relevanz eines engmaschigen Schienennetzes: „Hauptabsatzmarkt für bayerische Schrotte ist Norditalien. Das bedeutet, positive Effekte für die Klimabilanz Deutschlands und Europas, die sich auch wirtschaftlich lohnen, erzielen wir insbesondere durch einen schnellen weiteren Ausbau des Schienennetzes. Denn Schrott gehört auf Schienen, nicht auf die Straße.“

Quelle: BDSV

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