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Alte Deponie liefert grüne Energie – WI Energy baut PV-Anlage in Gröningen

Seit 1993 ruht die ehemalige Deponie im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Jetzt erhält die Brachfläche neuen Nutzen: Photovoltaik. Der Solarpark ergänzt das Repertoire erneuerbarer Energien der Gemeinde.

In der Stadt Gröningen in Sachsen-Anhalt schreibt man grüne Energie groß. Die Kommune, die schon jetzt zu 100 Prozent energieautark wirtschaftet, steht vor allem neuen Projekten mit Solarpower offen gegenüber. So erhält eine Brachfläche am Rande der Stadt mittels Photovoltaik einen neuen Nutzen. Auf dem Gebiet, das in DDR-Zeiten noch dem Kiesabbau diente und sich in den Wendejahren zur Deponie wandelte, laufen seit Mitte des Monats Bauarbeiten für eine Photovoltaikanlage. Die voraussichtliche Leistung liegt bei 750 kWp und versorgt im Durchschnitt 170 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr. Über Nachbaumöglichkeiten denkt die Gemeinde ebenfalls nach.

Was lange währt

Dass sich die Brachfläche für Photovoltaik eignet, steht schon lange fest. Bereits Anfang 2017 bekundet ein Unternehmen sein Interesse an dem Grundstück und stellt einen Bauantrag. Der Abschluss des städtebaulichen Vertrages findet kurze Zeit später statt, doch das Vorhaben kommt zum Erliegen. Mitte letzten Jahres übernimmt das Energieunternehmen WI Energy aus Trier das Projekt – und im März 2021 erfolgt der erste Spatenstich. Besondere Vorsicht gilt dabei der Versiegelungsschicht in zwei Metern Tiefe, die die Deponie in der Erde umschließt. Der Netzanschluss erfolgt voraussichtlich Ende Mai.

Zauneidechse und örtliche Gegebenheiten

„Das Verfahren im Vorfeld war ein Selbstläufer und auch der Stadtrat hat sich schnell dafür ausgesprochen“, weiß Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz. Hürden bei der Realisierung der PV-Anlage gibt es trotzdem. Nicht nur die Gemeinde interessiert sich für die Brachfläche, auch die Zauneidechse nennt die stillgelegte Wiese ihr Eigen. Während der Bauphase der Photovoltaik-Anlage stellt das Fachpersonal zeitgleich neue Versteckmöglichkeiten für die Echse her.

Installation der Photovoltaik-Module (Foto: WI Energy GmbH)

Auch die Lage des Einspeisepunkts birgt ein Hindernis: Die Gesamtfläche der ehemaligen Deponie misst rund 65.000 Quadratmeter, circa 40.000 Quadratmeter davon gelten als Kompensationsfläche und dienen dem Natur- und Artenschutz vor Ort. Mit den übrig gebliebenen 25.000 Quadratmetern liegt der Anteil der für Photovoltaik genutzten Gesamtfläche bei circa 30 Prozent. Zwar ist der Ausbau der Anlage bereits im Gespräch, doch für die Netzeinspeisung der angedachten Leistung von rund 1.500 kWp befindet sich der Einspeisungspunkt zu weit weg. Um das Problem zu lösen, müssten sieben Kilometer Überlandkabel verlegt werden. Doch Stankewitz schaut mit Zuversicht in die Zukunft: „Es ist schön, dass die Anlage überhaupt gebaut wird und wir die Fläche für grüne Energiegewinnung nutzen. Der Ausbau könnte in zwei, drei Jahren folgen.“

Einwohner ziehen mit

Grüne Energie gehört zum Alltag der Landstadt Gröningen. Auf dem Dach des Verwaltungssitzes finden bald PV-Module ihren Platz und auch die örtliche Grundschule erhält im Zuge einiger Sanierungsmaßnahmen Sonnenenergie auf dem Dach. Während die Kommune die Dachflächen ihrer Gebäude nach und nach mit Photovoltaik ausstattet, tauchen auch auf privaten Hausdächern mehr und mehr Solarpanels auf. Die Zeichen in Gröningen in Sachsen-Anhalt stehen auf Grün.

Quelle: WI Energy GmbH

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