Anzeige

Recyclingaluminium-Produktion in Europa gesunken

Die weltweite Primäraluminiumproduktion ist bis Ende April 2020 um rund 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Beachtlich ist, dass China nach dem Shutdown infolge der Coronavirus-Krise nun schon wieder einen Anstieg von 1,8 Prozent verzeichnet. Im übrigen Asien setzte sich der Rückgang fort, während in der Golfregion der Zuwachs gut neun Prozent beträgt.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. In Europa insgesamt war eine geringere Produktion zu beobachten. Sowohl in Nord- als auch in Lateinamerika ist die Erzeugung um mehr als vier Prozent angezogen. Trotz des Einbruchs auf der Nachfrageseite stabilisieren die Primäraluminium-Produzenten ihre Ausstoßmengen, während gerade in Europa (Italien) die Recyclingaluminium-Produktion gesunken ist. IKB hält daher ihre Prognose für 2020 mit einer leicht höheren Erzeugung von rund 65 Millionen Tonnen sowie 12 bis 13 Millionen Tonnen Recyclingaluminium für erreichbar. Eine Nachfragebelebung in den relevanten Abnehmerbranchen infolge des Trends zum Leichtbau wird auch den Aluminiumabsatz weiterhin steigen lassen.

Die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME sind aufgrund des Nachfrageeinbruchs in Europa seit Mitte März auf 1,5 Millionen Tonnen gestiegen. An der SHFE hingegen ist im gleichen Zeitraum ein Rückgang auf 296.000 Tonnen zu verzeichnen, nachdem sich die Lagerbestände in den ersten zweieinhalb Monaten des Jahres von sehr niedrigem Niveau fast verdreifacht hatten. In den Lagern der Comex befinden sich rund 25.000 Tonnen. Die LME-Bestände an Recyclinglegierungen machen lediglich 6.700 Tonnen aus. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2020 dürfte sich der Lageraufbau bei Primäraluminium an der LME nicht weiter fortsetzen. Primär erwartet IKB mit Erholung der asiatischen Recyclingaluminium-Produktion einen Bestandsaufbau in den asiatischen Lagerhäusern.

Im Verlauf des Monats Mai konnten sich die Primäraluminium-Preise zuletzt leicht erholen. Gestützt wurde die Entwicklung auch von der Erwartung seit Anfang April, dass sich mit dem Wiederhochfahren der chinesischen Industrie auch die Nachfrage erholt. Entsprechend erhöhte sich die investive Nachfrage deutlich: Die Zahl der Handelskontrakte stieg im Verlauf des Monats Mai um rund 27 Prozent. Bis Mitte 2020 erwartet IKB weiter eine Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 1.550 US-Dollar je Tonne in einem Band von +200 US-Dollar je Tonne. Die Notierung von Recyclingaluminium an der LME dürfte sich dagegen um rund 300 US-Dollar je Tonne unter diesen Werten bewegen. Im vierten Quartal 2020 sieht IKB höhere Notierungen.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation