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Wiederaufbauphase nach Corona: Keine innovativen Finanzierungsvorschläge

Die aktuelle Studie zu sozial-ökologischen Impulsen für die Konjunkturpolitik setzt nur auf weitere Staatsverschuldung, kritisiert das Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, B.A.U.M., und schlägt für die Wiederaufbauphase nach Corona ein Finanzierungskonzept vor, das in einer Doppelstrategie ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Konjunkturprogramm mit der Stärkung der privaten Altersvorsorge verbindet. Es komme ohne weitere Staatsverschuldung aus und basiere stattdessen auf der Aktivierung von Privatkapital.

Konjunkturmaßnahmen zur Erholung der Wirtschaft im Zuge der Corona-Krise können so gestaltet werden, dass sie zugleich dem Klimaschutz dienen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Studie, die das Bundesumweltministerium bei vier Wirtschaftsforschungsinstituten in Auftrag gegeben hat. „Investitionen in den Klimaschutz gehören Ökonomen zufolge zu den wirksamsten Konjunkturimpulsen überhaupt“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze bei der Vorstellung der Studie.

„B.A.U.M. unterstützt die wichtige und sehr gut gemachte Studie im Auftrage des BMU. Jedoch vermissen wir wieder einmal Vorschläge für wirklich innovative Finanzierungsmöglichkeiten jenseits zusätzlicher klassischer Staatsverschuldung“, kommentiert der B.A.U.M.-Vorsitzende, Prof. Dr. Maximilian Gege.

Zukunfts- und Klimaplan für Deutschland und Europa

Gege schlägt einen Zukunfts- und Klimaplan für Deutschland und Europa vor: „Es geht um einen nachhaltigen ökologischen Wandel, der Menschen, Umwelt und Wirtschaft eine erfolgreiche nachhaltige Entwicklung ermöglicht – finanziert mit privatem Kapital von Bürgern, die mit den Zinseinnahmen auch aktiv etwas für ihre Altersvorsorge tun können.“

Das „nachhaltige Konjunkturprogramm“ von B.A.U.M. enthalte innovative Konzepte für Wiederaufbau, Transformation und Stärkung der Resilienz von Wirtschaft und Gesellschaft nach Corona: „Es basiert auf Privatkapital von Bürgerinnen und Bürgern und verbindet in einer Doppelstrategie ein nachhaltiges Konjunkturprogramm mit der Stärkung der privaten Altersvorsorge. Über 2.500 Milliarden Euro liegen derzeit unverzinst und nicht nachhaltig eingesetzt auf deutschen Spar- und Festgeldkonten; auf europäischen Konten liegt ein Vielfaches dieser Summe.“ Das Ziel muss nach Berechnungen von B.A.U.M. sein, rund acht Prozent dieses Kapitals zu aktivieren. Dann stünden weitere 200 Milliarden Euro für ein Konjunkturprogramm zur Verfügung.

„Die Aktivierung von Privatkapital für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Konjunkturprogramm entlastet auch den Staatshaushalt. Weniger Verschuldung plus ein Mehr an Steuereinnahmen sowie viele neue Arbeitsplätze durch Investitionen in Klimaschutz“, beschreibt B.A.U.M.-Vorstand Martin Oldeland die Vorteile des Konzepts.

Das Kurzkonzept des Zukunfts- und Klimaplans ist hier (PDF-Download) zu finden.

Quelle: B.A.U.M.

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