Anzeige

Aluminium: Kein Angebotsdefizit trotz stabiler physischer Nachfrage

Nachdem die weltweite Primäraluminiumproduktion 2019 um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr niedriger ausfiel, prognostiziert die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information für 2020 eine leicht höhere Erzeugung von rund 65 Millionen Tonnen sowie weitere 13 Millionen Tonnen Recyclingaluminium.

Im Januar 2020 stieg die Produktion um 1,1 %. China hat im Januar 2020 eine Produktion infolge von Abschaltungen um das chinesische Neujahrsfest auf Vorjahresniveau ausgewiesen. Im übrigen Asien erfolgte ein Rückgang, während in der Golfregion ein Zuwachs von gut 10 % erfolgte. In Europa insgesamt war eine geringere Produktion zu beobachten. In Nordamerika hat sich die Erzeugung nach Jahren hoher Einbrüche stabilisiert, während sie in Lateinamerika erstmals seit Jahren wieder stärker ausfiel. Die Aussichten in allen relevanten Abnehmerbereichen sind weiter positiv: Der Trend zum Leichtbau in der Automobilindustrie und der Luftfahrtindustrie sowie die Baubranche in Kontinentaleuropa sichern weiterhin einen Absatzanstieg.

Die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME reduzierten sich zuletzt wieder leicht: Diese betragen nun 1,08 Mio. t. An der SHFE liegen die Bestände nach dem chinesischen Neujahr bei gut 439.000 t und damit deutlich unter Vorjahresniveau. In den Lagern der Comex dagegen befinden sich knapp 20.000 t. Damit ist eine gute Versorgung gegeben. Die LME-Bestände an Recyclinglegierungen machen lediglich 8.100 t aus. Die Vorräte entsprechen dem Gesamtverbrauch (Primär- und Recyclingaluminium) von gut 7 Tagen. Der Aufbau weiterer Kapazitäten für Recyclingaluminium sichert die langfristige Versorgung. Im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2020 dürfte sich der Lagerabbau bei Primäraluminium vorerst nicht weiter fortsetzen. Primär erwarten wir einen Bestandsaufbau in den asiatischen Lagerhäusern.

Nach der hohen Volatilität der Primäraluminiumpreise im Jahresverlauf 2019 sieht IKB auch für 2020 keine Entspannung. Für 2020 zeichnet sich trotz einer stabilen physischen Nachfrage kein Angebotsdefizit ab. Während in China die Primäraluminiumerzeuger weitgehend auf hohem Niveau produzieren, ist die Recyclingaluminiumproduktion infolge von Engpässen bei der Schrottversorgung deutlich gestört. Die investive Nachfrage reduzierte sich etwas: Die Zahl der Handelskontrakte sank im Verlauf des Februar um knapp 7 %. Bis Mitte 2020 erwartet IKB weiter eine Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 1.850 US-$ je t in einem Band von +300 US-$ je t. Die Notierung von Recyclingaluminium an der LME dürfte sich dagegen um rund 400 US-$ je t unter diesen Werten bewegen. In der zweiten Jahreshälfte 2020 werden höhere Notierungen gesehen.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation