Immer mehr Lithium-Batterien landen offenbar unkontrolliert im Restmüll sowie im Elektro- und Metallschrott, erkennen Experten des Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. (DEKRA) bei Audits.
Schon einfache mechanische Beschädigungen am Schutzmantel der LI-Batterie durch Fallenlassen oder Verbiegen können zum Kurzschluss des Akkus führen. Durch Selbstzündung entstehen Metallbrände mit Temperaturen von 1.000 bis 2.000 °C. In Recyclingbetrieben verbrennen in der Folge Müllberge unkontrolliert und können Giftstoffe verbreiten.
„Akkus werden häufig von den Verbrauchern nicht wie gesetzlich vorgeschrieben vom übrigen Müll getrennt“, sagt Andreas Biermann, Entsorgungsexperte bei DEKRA Certification. „In vielen Wertstoffhöfen wird zudem der Schrott bei der Anlieferung nicht sorgfältig kontrolliert.“ Ein weiteres Problem ist die Bauart vieler Elektrogeräte mit eingekapselten Batterien, die oft nur vom Fachmann ausgebaut werden können.
Für den Transport und die Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien gelten umfangreiche Vorschriften und Sicherungsmaßnahmen. Sind aber die LI-Batterien unerkannt im Müll und kommen so zum Recyclingunternehmen, laufen diese Regelungen ins Leere. DEKRA- Experten fordern deshalb Maßnahmen, die schon zu Beginn der Entsorgungskette greifen: Vor allem verstärkte Aufklärung der Verbraucher sowie wirksamere Kontrollen bei den Annahmestellen und Wertstoffhöfen.
Quelle: Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. (DEKRA)