Wer Büroartikel ersetzen möchte, die aus begrenzten und erdölbasierten Rohstoffen bestehen, kann auf eine große Produktauswahl auf der Basis von Pflanzen zurückgreifen.
Rund 200 Produkte hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Rahmen einer Marktstudie im Auftrag der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) ermittelt. Auf www.die-nachwachsende-produktwelt.de finden öffentliche und private Konsumenten Produktalternativen aus nachwachsenden Rohstoffen in großer Auswahl. Auch die vom IÖW recherchierten Büroartikel wurden dort aufgenommen.
Das IÖW fragte Beschaffungsvolumina und -kriterien für Büroartikel bei der obersten Bundesverwaltung, den einzelnen Dienststellen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), in den Landesverwaltungen und exemplarisch bei einigen Kommunen mit mehr als 500.000 Einwohnern ab. Auf Basis dieser Angaben rechneten die Autoren der Studie hoch, dass der öffentliche Sektor knapp 100 Millionen Euro pro Jahr für Büroartikel ausgibt.
Die Analyse des Anbietermarktes zeigte, dass es bereits heute in der Kategorie „Bürobedarf“ 60 Prozent der für die öffentliche Hand relevanten Produkte auch aus nachwachsenden Rohstoffen gibt. Bei „Stiften und Schreibwaren“ sind es sogar 75 Prozent. Die Nachfrage der öffentlichen Hand ist allerdings noch verhalten. Das IÖW schlussfolgert, dass biobasierte Produkte im öffentlichen Einkauf insbesondere dann verstärkt berücksichtigt werden, wenn die einzelnen Geschäftsbereiche ihren Vergabestellen einen solchen Bedarf explizit anzeigen. Hilfreich ist es auch, die oftmals sehr umfangreichen Ausschreibungen für Büroartikel in Einzellose aufzuteilen: Anbieter biobasierter Büroartikel sind häufig kleine und mittelständische Betriebe, die in der Regel einzelne innovative Produkte oder Produktserien herstellen und anbieten können.
Während Büroprodukte aus Papier und Holz häufig mit Umweltsiegeln ausgezeichnet sind, ist dies bei solchen aus Naturkautschuk oder Biokunststoff nur selten der Fall. Eine Ausnahme ist das Umweltzeichen „Blauer Engel DE-UZ 200 Schreibgeräte und Stempel“: Es wird unter anderem für Stifte und Stempel vergeben, die zu mindestens 60 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, für die der Hersteller zudem die nachhaltige Herkunft belegen muss. Aktuell tragen lediglich die Textmarker eines einzigen Unternehmens diesen Blauen Engel für die Verwendung von Biokunststoffen aus Zuckerrohr.
Der Abschlussbericht der Marktstudie „Nachhaltige biobasierte Büroartikel, Gütezeichen, Hersteller und Bedarfe der öffentlichen Hand“ steht auf www.fnr.de unter dem Förderkennzeichen 22002917 zur Verfügung.
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.