Der HWWI-Rohstoffpreisindex sank im Mai um 2,7 Prozent (in Euro: -2,3 %) gegenüber dem Vormonat und damit auf 120,5 Punkte (in Euro: 119,5 Punkte). Die Preise aller im Index vertretenen Rohstoffgruppen fielen, wobei der größte Preisrückgang bei den Energierohstoffen verzeichnet wurde.
Der Index für Energierohstoffe sank um 2,8 Prozent (in Euro: -2,4 %), der Index für Industrierohstoffe fiel um 2,0 Prozent (in Euro: -1,6 %) und der Index für Nahrungs- und Genussmittel sank um 1,5 Prozent (in Euro: -1,0 %). Somit fiel der Index ohne Energie. Der Index sank im Mai um 1,8 Prozent (in Euro: -1,4 %) gegenüber dem Vormonat und notiert bei 108,7 Punkten (in Euro: 107,9 Punkten). Die Preisbildung auf den Rohstoffmärkten erfolgte im Mai vor dem Hintergrund sich zu spitzenden wirtschafts- und geopolitischen Konflikten. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA eskalierte weiter. Die USA kündigten an, gegen Mexiko Strafzölle zu verhängen, sollte es Mexiko nicht gelingen die Migration von Menschen in die USA zu reduzieren. Weiterhin verschärfte sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Der Iran wird von den USA mit strengen Sanktionen belegt, welche unter anderem den Export von iranischem Rohöl unterbinden sollen.
Index für Energierohstoffe: minus 2,8 Prozent (in Euro: -2,4 %)
Die Preise für Rohöl sind im Durchschnitt um -2,7 Prozent (in Euro: -2,2 %) auf durchschnittlich 66,94 US-Dollar (59,84 Euro) pro Barrel gefallen. Die Preise aller drei im Index vertretenen Rohölsorten fielen, wobei sich US-amerikanisches Rohöl, West Texas Intermediate (WTI), am deutlichsten verbilligte. Der Preis für WTI sank um 4,6 Prozent (in Euro: -4,2 %). Der Preis für Rohöl der Sorte Dubai aus dem Nahen Osten fiel um 1,9 Prozent (in Euro: -1,4 %) und der Preis für die europäische Rohölsorte Brent sank um -1,7 Prozent (in Euro: -1,3 %). Gut gefüllte Rohöllager in den USA und die Erwartung, dass die OPEC+ Produktionserhöhungen auf der Konferenz in Wien Ende Juni beschließen könnte, ließen die Preise für Rohöl im Mai fallen.
Der durchschnittliche Preis für Erdgas fiel um 4,7 Prozent (in Euro: -4,3 %), wobei sich besonders europäisches Erdgas verbilligte. Der Preis für europäisches Erdgas fiel im Monatsdurchschnitt um 10,6 Prozent (in Euro: -10,2 %). Eine steigende Nachfrage nach Ökostrom und das Ende der Heizperiode belastete die Nachfrage in Europa. Ein relativ hohes Angebot bei gleichzeitig geringer Nachfrage verursachte ein Überangebot von Erdgas in Europa. Weiterhin planen die USA verstärkt, US-amerikanisches Erdgas nach Europa zu exportieren. US-amerikanisches Erdgas verbilligte sich lediglich um 0,6 Prozent (in Euro: -0,1 %). Während die Preise für Rohöl und Erdgas fielen, stieg der durchschnittliche Kohlepreis um 1,2 Prozent (in Euro: +1,7 %). Insgesamt fiel der Index für Energierohstoffe im Mai um 2,8 Prozent (in Euro: -2,4 %) auf 122,4 Punkte (in Euro: 121,3 Punkte).
Index für Industrierohstoffe: minus 2,0 Prozent (in Euro: -1,6 %)
Die Preise der im Index für Industrierohstoffe enthaltenen Rohstoffgruppen entwickelten sich im Mai rückläufig. Der Index für Agrarische Rohstoffe fiel um 2,2 Prozent (in Euro: -1,8 %). Der Preis für Häute sank um 14,0 Prozent (in Euro: -13,6 %). Bedenken, Tierhäute in der Bekleidungsproduktion zu verwenden, und eine sinkende chinesische Nachfrage aufgrund steigender Importzölle wirken dämpfend auf die Nachfrage. Weiterhin stark gefallen ist der Preis für Baumwolle. Baumwolle verbilligte sich um 10,7 Prozent (in Euro: -10,3 %). Der anschwellende Handelskonflikt zwischen China und den USA belastet die Nachfrage. Der Index für NE-Metalle fiel um 5,4 Prozent (in Euro: -4,9 %). Im Monatsdurchschnitt fielen die Preise aller im Index vertretenen NE-Metalle, wobei sich Blei am deutlichsten verbilligte. Der Bleipreis fiel um 6,7 Prozent (in Euro: -6,3 %). Preis für Kupfer und Zink sank um 6,6 Prozent (in Euro: -6,1 %). Nickel verbilligte sich um -6,3 Prozent (in Euro: -5,9 %) und Zinn um -5,5 Prozent (in Euro: -5,1 %).
Am schwächsten fiel der Aluminiumpreis. Aluminium verbilligte sich um 4,0 Prozent (in Euro: -3,5 %). Eisenerz und Stahlschrott sind wesentliche Rohstoffe in der Stahlproduktion. Der Index für Eisenerz und Stahlschrott stieg leicht um 2,3 Prozent (in Euro: +2,8 %), wobei sich Stahlschrott in Europa und den USA deutlich verbilligte, jedoch der Eisenerzpreis, aufgrund des relativ geringen Angebots, stieg. Die durch die USA erhobenen Strafzölle auf den Import von Stahlprodukten belasten die Stahlnachfrage und damit die Nachfrage nach Stahlschrott. Insgesamt sank der Index für Industrierohstoffe im Mai um 2,0 Prozent (in Euro: -1,6 %) auf 124,8 Punkte (in Euro: 123,9 Punkte).
Quelle: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gemeinnützige GmbH (HWWI)