Anzeige

bvse-Hilfsnetzwerk unterstützt Abfallwirtschafts-Initiativprojekt in Afrika

Im westafrikanischen Togo leiden Menschen und Umwelt unter einem großen Müllproblem. Da Entsorgungsstrukturen fehlen, landen Abfälle einfach auf der Straße. Diesen Zustand in seinem Heimatland will Sanvi Sodji, der in Deutschland studiert, ändern. Zufällig trifft er auf den Bremer Entsorgungs-Spezialisten und bvse-Vizepräsidenten Björn Becker. Begeistert von diesem Initiativprojekt, bringt dieser ein spendenfreudiges bvse-Hilfsnetzwerk ins Rollen.

Dass sich aus dem Zusammentreffen mit dem jungen Togoer Sanvi Sodji ein erster kleiner, aber wichtiger Schritt dahingehend ergeben würde, das globale Problem von Umwelt- und Meeresverschmutzung an eine seiner vielen Wurzeln zu packen, ahnte der Geschäftsführer der Bremer Becker Holding GmbH, Björn Becker, im letzten Jahr zunächst noch nicht. Nachdem der in Deutschland geborene, angehende Bachelor-Absolvent in einem Gespräch über die Suche nach einem Praktikum in einem deutschen Abfallwirtschaftsbetrieb auch über die Zustände in seinem Heimatland Togo und über seinen Plan erzählte, dort schrittweise ein funktionierendes Abfallsammelsystem etablieren zu wollen, war bei dem Bremer Unternehmer jedoch schnell die Bereitschaft geweckt, das ehrgeizige Projekt Sanvis zu unterstützen. 

Hilfe zur Selbsthilfe  

Erschreckendes Bild auf den Straßen Togos (Bild: Sanvi Sodji)

Dieses zielt auf ein Hilfe-zur-Selbsthilfeprojekt ab. Mit einem gebrauchten Müllfahrzeug und mindestens 1.000 Mülleimern will der Student zunächst in einem rund 150.000 Einwohner zählenden Bezirk der Hauptstadt seines Heimatlandes, Lomé, mit dem Aufbau eines Abfallsammelsystems beginnen. Das soll in dem von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Land für Beschäftigung sorgen. Darüber hinaus möchte er mit Aufklärungskampagnen die Menschen vor Ort dazu bewegen, Abfälle ordnungsgemäß zu sammeln und die Umwelt sauber zu halten. Der Ertrag aus dem Verkauf der gesammelten Abfälle beziehungsweise  aus einer staatlichen Förderung für die Überführung der Abfälle an eine außerhalb liegenden staatliche Deponie soll dafür verwendet werden, wieder in neue soziale Projekte zu reinvestieren, um hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen und eine neue Zukunftsperspektive durch Bildung zu geben. 

Ein fehlendes Abfallsystem belastet Menschen und Umwelt (Bild: Sanvi Sodji)

Perspektivisch soll dieses Projekt eine Initialzündung dafür sein, ein funktionierendes Kreislaufwirtschaftssystem aufzubauen und dieses später auf das ganze Land auszuweiten, hofft Sanvi. Alleine mit Know-how und gutem Willen ist dieses Projekt nicht umzusetzen. Weitere Förderer müssen hierfür gefunden werden, war dem Unternehmer Björn Becker klar. Daher trug Becker, der sich im bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung als Vizepräsident engagiert, die Projektidee auch ins dortige Netzwerk. Die Bereitschaft, das nachhaltige Unterfangen mit Geld- und Sachspenden zu unterstützen, traf dort schnell auf große Resonanz.

„Eine funktionierende Abfallwirtschaft aufzubauen, wird mehr als jedes Strohhalm- oder Plastiktütenverbot zu einer nachhaltigen Lösung des globalen Problems von Umweltverschmutzung und Meeresmüll beitragen“

Mithilfe einer großzügigen Geldspende des bvse-Präsidenten und geschäftsführenden Gesellschafters der Reiling Gruppe, Bernhard Reilling, sowie einer ergänzenden Geldzuwendung des bvse, konnte schnell ein gebrauchtes Müllfahrzeug für das Projekt erworben werden. „Mit einfachen Mitteln mitzuwirken, dass ein Entwicklungsland wie Togo Hilfestellung darin erfährt, unter fachkundiger Anleitung eine funktionierende Abfallwirtschaft aufzubauen, wird mehr als jedes Strohhalm- oder Plastiktütenverbot zu einer nachhaltigen Lösung des globalen Problems von Umweltverschmutzung und Meeresmüll beitragen“, ist Bernhard Reiling überzeugt. 

Sanvi Sodji macht sich mit dem neuen Müllwagen, gespendet von der Reiling Gruppe und dem bvse, vertraut. Mit seiner in Deutschland gewonnenen Expertise kann das Projekt vor Ort starten (Bild: Torsten Tschöke, Giesker & Laakmann GmbH & Co.)

Damit nicht genug, sorgten bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock und Vizepräsident Björn Becker mit der Ansprache weiterer Netzwerkkontakte dafür, erste Chargen von Müllgefäßen aufzutun, die für das Gelingen des Projekts ebenfalls dringend benötigt werden. So erklärte sich der Geschäftsführer der SSI Schäfer Group, Dr. Armin Vogel, nach der Präsentation der Projektidee spontan dazu bereit, 150 vollfunktionsfähige Abfallgefäße in Fehlfarben kostenfrei für das Projekt zur Verfügung zu stellen. Weitere Mülleimer bot der Abfalltechnikspezialist zu einem Sonderpreis an. Für die Übernahme der Kosten von je 50 weiteren Müllgefäßen erklärten sich wiederum die GOA Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH durch ihren Geschäftsführer und bvse-Präsidiumsmitglied, Henry Forster, und die Richard Becker Holding GmbH & Co. KG bereit. 

Informiert darüber, dass auch ausgediente, aber noch funktionstüchtige Müllgefäße, die ihren Weg sonst in die Verwertung gehen, ebenfalls für das Togoer Abfallwirtschaftsprojekt geeignet sind, stellte auch der Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH in Bassum, Andreas Nieweler, rund 100 weitere Mülleimer für das Togo-Projekt bereit. „Wir hoffen sehr, dass wir mit dieser viralen Netzwerkaktion dazu beitragen können, ein wirklich nachhaltiges Zeichen zu setzen und hoffen, noch weitere Spendenwillige damit zu motivieren, das Projekt Sanvis zu unterstützen, denn zur Realisierung seines Traumes sind noch viele weitere Zuwendungen notwendig“, erklärt bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.

„Ein Lächeln für Togo“

Erste Chargen Müllgefäße für das Abfall-Projekt, dem hoffentlich noch viele aus weiteren Spenden folgen (Bild: Björn Becker)

Um die Organisation des Transports der Sachspenden kümmert sich derzeit das Familienunternehmen, Spedition Giesker & Laakmann GmbH & Co.KG, mit ihrem Geschäftsführer Hubert Laakmann. Hubert Laakmann ist gleichzeitig der 1. Vorsitzende des Vereins „Ein Lächeln für Togo“. Überzeugt von den Sozialprojekten, die der junge Afrikaner Sanvi gemeinsam mit seinem Vater unter dem Mantel der Nichtregierungsorganisation AMEPT (Association Mieux Etres Pour Tous – auf Deutsch: Gesellschaft für die Wohlfahrt aller) bereits erfolgreich durchgeführt hat, unterstützt das erfolgreiche Unternehmen Giesker & Laakmann GmbH & Co.KG die Hilfe-zur-Selbsthilfeprojekte schon seit über zweieinhalb Jahren. Die Mitglieder der Familie Laakmann haben in 2016 eigens den Verein „Ein Lächeln für Togo“ gegründet. Der Verein sorgt unter anderem dafür, dass Geld- und Sachspenden direkt in Togo ankommen. Geplant ist, dass das Fahrzeug und die Hilfsmittel noch im Mai in Richtung Togo in See stechen.

Der Verein „Ein Lächeln für Togo“, gegründet im November 2016, fördert mit erhaltenen Geld- und Sachspenden ein Waisenkinderdorf bei Yovokope in Togo. Mit den Spenden werden unter anderem Projekte im Bereich der Bildung, der medizinischen Versorgung und der Verbesserung der Landwirtschaft nachhaltig umgesetzt. Im Verein engagieren sich zurzeit 23 ehrenamtliche Mitglieder.

Sachspenden werden täglich von 8:00 bis 17:00 Uhr bei der Spedition Giesker & Laakmann, Buxtrup 5, 48301 Nottuln entgegengenommen. Geldspenden erhält der Verein auf das Konto der Sparkasse Westmünsterland IBAN: DE96 4015 4530 0038 4637 74.

Weitere Informationen zum Verein „Ein Lächeln für Togo e.V.“ im Internet unter https://einlaechelnfuertogo.de/ und bei Facebook unter https://www.facebook.com/einlaechelnfuertogo/.

Quelle: bvse

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation