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HWWI-Rohstoffpreisindex stieg abermals – Rohöl verteuerte sich um 7,4 Prozent

Im April stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex im Monatsdurchschnitt um 3,9 Prozent (in Euro: +4,5 %) gegenüber dem Vormonat. Damit stiegen die Rohstoffpreise im letzten Monat stärker als im März 2019. Der HWWI-Rohstoffpreisindex stieg auf 123,8 Punkte (in Euro: 122,2 Punkte) und notierte damit um 3,6 Prozent (in Euro: +5,3 %) niedriger (in Euro: höher) als im April des letzten Jahres.

Wiederholt war ein Anstieg des Index für Energierohstoffe zu beobachten und der Index konnte im April einen Zuwachs von 4,4 Prozent (in Euro: +5,0 %) verbuchen. Wie bereits in den beiden Vormonaten stieg der Preis für Rohöl, währenddessen die Preise der beiden anderen Energierohstoffe im Monatsdurchschnitt erneut sanken. Der durchschnittliche Preis für Rohöl erhöhte sich im April um 7,4 Prozent (in Euro: +8,0 %). Leichte Gewinne konnte der Index für Industrierohstoffe und eine Steigerung von 0,9 Prozent (in Euro: +1,4 %) gegenüber dem Vormonat erzielen. Im Vergleich zum März fiel der Index für Nahrungs- und Genussmittel im April weniger stark. Die durchschnittlichen Preise für Nahrungs- und Genussmittel sanken moderat um 0,7 Prozent (in Euro: -0,1 %). Nachdem der Index ohne Energie im März gefallen war, stieg er im April um 0,4 Prozent (in Euro: +0,9 %).

Index für Energierohstoffe: +4,4 Prozent (in Euro: +5,0 %)

Gegenüber dem Vormonat stieg im April der Rohölpreis im Monatsdurchschnitt um 7,4 Prozent (in Euro: +8,0 %) auf 68,77 US-Dollar (in Euro: 61,20) pro Barrel. Die OPEC+ verschob ihr für den 17. und 18. April geplantes Treffen auf den 25. und 26. Juni 2019, weil aufgrund der aktuellen geopolitischen und -wirtschaftlichen Entwicklungen gegenwärtig Prognosen über zukünftig nachgefragte Mengen und das Angebot am Rohölmarkt mit zu großen Unsicherheiten belastet wären. Die Vereinbarungen zur Reduktion der Produktionsmengen vom Dezember letzten Jahres haben somit weiterhin Bestand.

Das Ziel, den Preisverfall am Rohölmarkt zu beenden, wird seit Januar 2019 erfüllt, da seitdem die Rohölpreise einen ansteigenden Trend aufweisen. Erneut konnte für die US-amerikanische Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) der größte Preisanstieg beobachtet werden. WTI stieg um 9,6 Prozent (in Euro: +10,2 %). Weiterhin liegt der Preis von WTI unter dem Preis vom April 2018 und kostet im Monatsdurchschnitt 4,1 Prozent weniger (in Euro mehr: +4,8 %). Europäisches Rohöl der Sorte Brent verteuerte sich um 6,7 Prozent (in Euro: +7,4 %) und der Preis für Rohöl aus dem Nahen Osten, die Sorte Dubai, stieg um 6,2 Prozent (in Euro: +6,8 %).

Die Erdgaspreise fielen erneut. Im Monatsdurchschnitt sank der durchschnittliche Erdgaspreis um 10,1 Prozent (in Euro: -9,6 %). Wiederholt verbilligte sich besonders europäisches Erdgas. Der Preis für europäisches Erdgas sank um 14,1 Prozent (in Euro: -13,6 %) und damit ähnlich deutlich wie im Vormonat. Im Monatsdurchschnitt fiel der Preis vom US-amerikanischen Erdgas um 7,0 Prozent (in Euro: -6,5 %). Deutlich sank der Preis für Kohle im Monatsdurchschnitt. Dabei fielen australische und südafrikanische Kohlepreise ähnlich stark. Kohle verbilligte sich im April durchschnittlich um 11,8 Prozent (in Euro: -11,3 %). Insgesamt stieg der Index für Energierohstoffe um 4,4 Prozent (in Euro: +5,0 %) auf 125,9 Punkte (in Euro: 124,3 Punkte). Abermals kompensierte die Rohölpreissteigerung die Preisrückgänge der anderen beiden fossilen Energieträger.

Index für Industrierohstoffe: +0,9 Prozent (in Euro: +1,4 %)

Der Index für Industrierohstoffe untergliedert sich in den Index für Agrarische Rohstoffe, den Index für NE-Metalle sowie den Index für Eisenerz und Stahlschrott. Im April fiel der Index für Agrarische Rohstoffe im Monatsdurchschnitt um 3,2 Prozent (in Euro: -2,6 %). Besonders deutlich sank der Schnittholzpreis. Die Nachfrage wird durch einen erneuten Kälteeinbruch belastet, da dieser bereits geplante Bauvorhaben in den USA verzögert. Darüber hinaus wurde der durch den Government-Shutdown verzögerte Bericht des US-Ministeriums für Wohnungsbau und Städteentwicklung sowie des Wirtschaftsministeriums veröffentlicht, in dem zukünftig eine sinkende Bautätigkeit, vor allem bei Einfamilienhäusern im mittleren Westen und Westen der USA, erwartet wird. Schnittholz verbilligt sich um 11,9 Prozent (in Euro: -11,4 %).

Im April konnten für fast alle NE-Metalle fallende Preise beobachtet werden, nachdem diese in den letzten zwei Monaten einen steigenden Preistrend aufwiesen. Der Zinkpreis stieg, als einziger NE-Metallpreis, im Monatsdurchschnitt um 2,9 Prozent (in Euro: +3,5 %). Der Preis für Kupfer fiel um 0,1 Prozent (in Euro stieg: +0,4 %). Nickel verbilligte sich um 2,0 Prozent (in Euro: -1,4 %), der Zinnpreis sank um 3,6 Prozent (in Euro: -3,0 %) und der Bleipreis fiel um 5,2 Prozent (in Euro: -4,7 %). Insgesamt sank der Index für NE-Metalle um 1,0 Prozent (in Euro: -0,5 %). Der Index für Eisenerz und Stahlschrott stieg im Monatsdurchschnitt um 6,2 Prozent (in Euro: +6,8 %), wobei sich Stahlschrott erneut verbilligte. Eine hohe chinesische Nachfrage und Lieferprobleme in Brasilien ließen die Eisenerzpreise steigen.

Die Preise für Stahlschrott fielen um 8,3 Prozent (in Euro: -7,8 %). Die ohnehin schwache Nachfrage wird zusätzlich durch die US-amerikanischen Strafzölle auf Stahlprodukte belastet. Insgesamt stieg der Index für Industrierohstoffe im Monatsdurchschnitt um 0,9 Prozent (in Euro: 1,4 %) auf 127,4 Punkte (in Euro: 125,8 Punkte).

Quelle: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gemeinnützige GmbH (HWWI)

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