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Autoreifen aus heimischer Landwirtschaft rücken näher

Entwicklung einer Erntemaschine für den Kautschukersatz Russischer Löwenzahn beginnt.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), die Holmer Maschinenbau GmbH und der Reifenhersteller Continental Reifen Deutschland GmbH entwickeln gemeinsam einen Wurzelroder für den Russischen Löwenzahn. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt die Arbeiten aus dem Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe.

Naturkautschuk ist ein sehr elastisches Biopolymer, das in vielen Anwendungen bis heute nicht ersetzbar ist. Die Nachfrage nach Naturkautschuk steigt weltweit, gleichzeitig wächst der Hauptlieferant, der Kautschukbaum Hevea brasiliensis, nur in einem engen geographischen Gürtel um den Äquator. Forscher und Unternehmen in verschiedenen Ländern suchen deshalb nach Alternativen.

In Deutschland fördert unter anderem das BMEL seit 2011 Arbeiten zum Russischen Löwenzahn. In den Projekten „Takowind I und II“ ging beziehungsweise geht es um die züchterische Optimierung, den Anbau und die aus der Pflanzenwurzel gewinnbaren Produkte Kautschuk und Latex. Im aktuell gestarteten Projekt „Takorod“ steht nun die Erntetechnik im Zentrum, da sich in Anbauversuchen bereits gezeigt hat, dass herkömmliche Maschinen die Wurzeln dieser Pflanze nicht optimal roden können. Dies hoffen die drei Partner bis zum Ende von „Takorod“ im Jahr 2022 ändern zu können. Denn für die Versuchskulturen des am 6. Dezember 2018 eröffneten „Taraxagum Lab Anklam“, Vorpommern, in dem die Kautschukgewinnung aus Russischem Löwenzahn weiter erforscht wird, benötigt die Continental ein effizientes Ernteverfahren.

Die Bayerische LfL bringt in das Projekt ihre Erfahrungen auf dem Gebiet der Wurzelernte von Sonderkulturen, darunter Meerrettich, Enzian und Baldrian ein. Die Holmer Maschinenbau GmbH wiederum ist einer der weltweit führenden Hersteller von Zuckerrüben-Erntetechnik. Die Continental Reifen Deutschland GmbH als Teil der Division Reifen der Continental AG verfügt über 24 Produktions- und Entwicklungsstandorte weltweit. Die Division ist einer der Technologieführer im Bereich der Reifenproduktion und bietet eine breite Produktpalette für Personenkraftwagen, Nutzfahrzeuge und Zweiräder an.

„Takorod“ wird vom BMEL über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Informationen und Ansprechpartner zum Vorhaben stehen auf fnr.de unter den Förderkennzeichen 22014916, 22021217 und 22020817 zur Verfügung.

Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

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