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„Die Wirtschaft muss endlich die Chancen der Kreislaufwirtschaft erkennen“

Der Grüne Punkt begrüßt den Fünf-Punkte-Plan des Bundesumweltministeriums für weniger Plastik und mehr Recycling.

„Kunststoff ist ein wertvoller Rohstoff, wir müssen verantwortungsvoller damit umgehen“, betont Michael Wiener, CEO des Grünen Punkts. Dazu notwendig seien neben der Abfallvermeidung die recyclinggerechte Gestaltung von Produkten und der Einsatz von Rezyklaten anstelle von neuem Kunststoff, der aus Erdöl gemacht wird. „All diese wichtigen Aspekte greift das Papier auf. Ich hoffe, dass der Plan nun konsequent umgesetzt wird“, so Wiener.

Derzeit sind Deutschland und Europa von den selbst formulierten Zielen noch weit entfernt: 60 Millionen Tonnen jährlich beträgt die Produktionskapazität in Europa für neue Kunststoffe, dagegen nur drei Millionen Tonnen für Rezyklate. Über freiwillige Selbstverpflichtungen wollte die Europäische Kommission erreichen, dass bis 2025 zehn Millionen Tonnen Kunststoffrezyklate eingesetzt werden. Bisher liegen aber nur Zusagen für fünf Millionen Tonnen vor.

„Das ohnehin wenig ambitionierte Ziel wird also sehr wahrscheinlich nicht erreicht“, resümiert Michael Wiener. „Wir haben noch einen anstrengenden Weg vor uns, Märkte für Rezyklate zu entwickeln und voranzubringen. Die Wirtschaft muss endlich die großen Chancen erkennen, die in der Kreislaufwirtschaft liegen. Sonst laufen wir wie auf anderen Innovationsfeldern auch hier Gefahr, von anderen überholt und abgehängt zu werden“, warnt Wiener. Insbesondere China unternimmt derzeit große Anstrengungen und investiert große Summen in die Kreislaufwirtschaft.

Der Fünf-Punkte-Plan des Bundesumweltministeriums sieht unter anderem eine Rezyklat-Initiative vor. Hersteller und Verbraucher sollen darüber informiert werden, dass Rezyklate dank erheblicher technologischer Fortschritte heute in neuen und qualitativ hochwertigen Produkten Anwendung finden können. Produkten aus Rezyklaten soll darüber hinaus in der öffentlichen Beschaffung Vorrang eingeräumt werden. „Der Grüne Punkt setzt sich für diese Ziele bereits seit vielen Jahren unter anderem im Rahmen einer eigenen Rezyklat-Initiative gemeinsam mit Partnerunternehmen ein – ich begrüße es sehr, dass diese Idee nun vom Umweltministerium aufgegriffen wird“, so Wiener abschließend.

Quelle: Der Grüne Punkt

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