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BDI: Die Bundesregierung muss ihre Rohstoffstrategie überdenken

Der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) hat einen Fünf-Punkte-Plan für die Politik vorgelegt: Die Verfügbarkeit von Rohstoffen wird zu einer zentralen Herausforderung für das Industrieland Deutschland. Nur mit High-Tech-Rohstoffen werde es Zukunftstechnologien „Made in Germany“ geben.

Auf dem BDI-Rohstoffkongress am Dienstag (3. Juli) in Berlin forderte Verbandspräsident Dieter Kempf die Bundesregierung dazu auf, die eigene Rohstoffstrategie zu überdenken. Vorgelegt wurde ein Fünf-Punkte-Plan für die Politik. Die steigende Nachfrage nach Rohstoffen für Zukunftstechnologien erfordere einen zügigen Paradigmenwechsel in der Rohstoffpolitik. Der Preisverfall bei Rohstoffen nach der Finanz- und Wirtschaftskrise habe die Notwendigkeit von Rohstoffsicherung reduziert.

„Jetzt wird die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu einer zentralen Herausforderung für das Industrieland Deutschland“, erklärte Kempf. „Nur mit High-Tech-Rohstoffen wird es Zukunftstechnologien Made in Germany geben. Innovative Produkte und neue Technologien wie Elektromobilität, Digitalisierung, Industrie 4.0 und die Energiewende vergrößern den Bedarf.“

Die Nachfrage nach Kobalt, Lithium, Nickel, Kupfer, Graphit oder Seltenen Erden, aber auch heimischen Rohstoffe wie Kies oder Sand wachse immer stärker. Von vielen Rohstoffen sei Deutschland komplett importabhängig. Damit steige die Abhängigkeit von rohstoffreichen Ländern – auch solchen, die deutsche oder europäische Sozial- und Umweltstandards oder die der guten Regierungsführung nicht erfüllen.

Der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft sollte Priorität haben

„Die deutsche Industrie bekennt sich zu höchsten Sozial-, Umwelt- und Menschenrechtsstandards – auch in der Rohstoffförderung“, unterstrich der BDI-Präsident. „Weil Deutschland selbst nicht mehr in der Exploration tätig ist, ist ein nachhaltiger und verantwortungsvoller Rohstoffbezug unser Ziel. Aber der Rohstoffmarkt hat sich von einem Nachfrager- zu einem Anbietermarkt verändert. Förderländer und Mienen können sich ihre Kunden aussuchen und nicht umgekehrt.“

Laut dem Fünf-Punkte-Plan des BDI für die Rohstoffpolitik soll der Bundeswirtschaftsminister Rohstoff-Beauftragter der Bundesregierung werden und die Rohstoffstrategie der Bundesregierung weiterentwickeln. Heimische Abbauflächen sollten gefördert, bürokratische Hürden abgebaut werden. Die Bundesregierung müsse effiziente Raumplanungs-, Genehmigungs- und Zulassungsverfahren sicherstellen. Der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft von Rohstoffen für Zukunftstechnologien sollte Priorität haben. International müssten Rohstoffförderung und Entwicklungszusammenarbeit verzahnt werden. Zudem sollte die Bundesregierung den Tiefsee- und Weltraumbergbau durch Pilotprojekte gezielt fördern.

Quelle: BDI

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