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Kreislaufwirtschaft in Deutschland: PET-Flaschen gehen als Beispiel voran

Bad Homburg — PET-Getränkeflaschen erfüllen bereits heute zentrale Forderungen an die Wiederverwertung von Kunststoffabfällen. Maßgeblich dafür ist das in Deutschland fest verankerte Kreislaufsystem von der Produktion bis zum Recycling von PET-Flaschen. Damit kommt der PET-Markt hierzulande der gerade veröffentlichten EU-Plastikstrategie zuvor.

Vor diesem Hintergrund seien die Exportbeschränkungen von Kunststoffabfällen durch China bei der Entsorgung von PET- Flaschen kein Thema. Bilder von PET-Getränkeverpackungen in den Weltmeeren würden den Blick auf die für Deutschland geltenden Fakten bezüglich PET-Flaschen verstellen, kritisiert Dr. Isabell Schmidt, Referentin Umwelt und Nachhaltigkeit bei der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen: „Das Recycling von PET-Getränkeverpackungen in Deutschland ist das Musterbeispiel für ein effizientes Kreislaufsystem.“

Bottle-to-bottle-Recycling (Quelle: Krones AG)

98 Prozent recycelt

Laut der aktuellsten Studie „Aufkommen und Wiederverwertung von PET- Getränkeverpackungen in Deutschland“ der Gesellschaft für Verpackungsmarkforschung (GVM) aus 2016 werden hierzulande knapp 99 Prozent der pfandpflichtigen PET-Flaschen gesammelt. 93,5 Prozent der gesammelten Flaschen – sowohl Einweg- als auch Mehrwegverpackungen – werden recycelt; bei den bepfandeten Einwegverpackungen sogar knapp 98 Prozent. „Garant für diese hohen Quoten ist das Einwegpfand in Deutschland“, betont Isabell Schmidt. 15 Jahre nach dessen Einführung hat sich dieses zu einem Erfolgsmodell entwickelt.

Die werkstoffliche Wiederverwertung steht beim PET-Recycling im Vordergrund: 34 Prozent des recycelten Materials werden laut GVM- Studie zu neuen PET-Flaschen verarbeitet. Weitere Abnehmer sind die Folienindustrie (27 Prozent), die Textilfaserindustrie (23 Prozent) sowie sonstige Anwendungen wie die Bänder- oder Reinigungsmittelflaschen- Produktion (16 Prozent). Alleine 80 Prozent werden bereits in Deutschland selbst wiederverwertet. Der Rest wird überwiegend grenznah exportiert. Weil die Ausfuhr von PET-Material nach China bereits sukzessive zurückgefahren wurde, betreffen die Beschränkungen der Exporte von Kunststoffabfällen von Deutschland nach China die PET-Branche daher nur in geringem Maß, urteilt Isabell Schmidt.

Große Recyclingkapazitäten vorhanden

Vielmehr ist die sortenreine Sammlung dafür verantwortlich, dass die europäische Recyclingindustrie in den vergangenen Jahren speziell für die Wiederverwertung von PET große Recyclingkapazitäten aufgebaut hat. „PET ist ein stark nachgefragter Wertstoff“, ist sich Isabell Schmidt sicher. Nach der Verabschiedung des Verpackungsgesetzes auf Bundesebene 2017 sind weitere Investitionen in den Ausbau der Sortier- und Recycling- Infrastruktur – eine zentrale Forderung der neuen EU-Plastikstrategie – hierzulande bereits angelaufen. Im Zuge dessen sollen auch die PET- Verpackungen aus dem Gelben Sack beziehungsweise der Wertstofftonne zukünftig noch stärker wiederverwertet werden.

Die in der EU-Plastics-Strategy geforderte Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette setzt die deutsche PET-Branche bereits seit Jahren um. In der seit 2014 bestehenden RAL-Gütegemeinschaft für PET-Getränkeverpackungen arbeiten Flaschenhersteller, Getränkeabfüller und Recycler zusammen, um die Stoffkreisläufe zu schließen. Die Branche forciert die Verarbeitung von recyceltem PET in neuen Getränkeverpackungen. „Das Bottle-to-bottle-Recycling ist eines der wichtigsten Themen für einen nachhaltigen Umgang mit dem Wertstoff PET“, betont die Kunststoff-Expertin. Die Gütegemeinschaft setzt sich maßgeblich für die Steigerung der Rezyklat-Mengen in neuen Verpackungen ein.

Weitere Informationen sind unter forum-pet.de erhältlich.

Quelle: Forum PET in der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.

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