Dessau-Roßlau — Eine neue Literaturstudie zum Thema Arsen in Abfällen gibt einen Überblick über Konzentrationen und Streubreiten von Arsen in industriellen Massenabfällen. Um ihre Bedeutung in der Abfallwirtschaft aufzuzeigen, wurde die jeweilige Herkunft und Zusammensetzung dieser Industrieabfälle, ihr Mengenanfall und ihre Entsorgungswege in die Darstellung einbezogen.
Die Studie gibt einen Überblick über Konzentrationen und Streubreiten von Arsen in industriellen Massenabfällen aus der Erzaufbereitung und -verhüttung, aus der Kohleaufbereitung und -verfeuerung, aus der Wasseraufbereitung und aus der Abfallverbrennung. Die angesprochenen Abfälle sind nicht etwa wegen hoher Arsengehalte auffällig geworden, sondern weil sie kontinuierlich in großen Mengen anfallen. Das Mengenaufkommen hat zur Folge, dass Elemente wie Arsen, selbst wenn sie in den Abfällen nur als Nebenbestandteil oder lediglich in Spurenkonzentrationen (unter 100 mg/kg) vorkommen, sich dennoch zu nicht unbedenklichen Quantitäten aufsummieren.
Es sei evident – heißt es in der Studie -, dass die höchsten Arsengehalte in Rückständen aus NE-Metallhütten vorkommen. Wegen der durch gesetzliche Einschränkungen minimierten Verwendung von Arsen in Produkten fallen derartige Rückstände als Zwangsabfälle zur Beseitigung an. Jarositschlamm falle nur in einem deutschen Hüttenbetrieb an und werde dort in abgedichteten Absetzbecken gestapelt, was dem Grundwasserschutz Genüge tut, doch keine Form der Endlagerung sein könne.
Grundsätzlich gelt, dass in thermischen Prozessen wie Erzröstung, Kohlefeuerung und Abfallverbrennung Arsen auf Grund seiner Flüchtigkeit bei hohen Temperaturen in den Abgasstäuben und Flugaschen stärker angereichert wird als in Schlacken und Rostaschen. Ebenso gelte grundsätzlich, dass, wenn man eine Abgasstaub- oder Flugascheprobe als solche nimmt, Arsen in der feineren Fraktion stärker angereichert ist als in der gröberen, weil in einem Pulver die spezifische Oberfläche mit abnehmender Korn. Arsengehalte in Flugaschen aus Kohlekraftwerken und Rückständen aus Abfallverbrennungsanlagen liegen zumeist geringfügig bis deutlich über den Arsengehalten von Gesteinen (z.B. Tonschiefer) und Böden. Arsengehalte von Klärschlamm.
Die vollständige Studie kann unter umweltbundesamt.de heruntergeladen werden.
Quelle: Umweltbundesamt