Düsseldorf — Die globale Goldnachfrage sank in den ersten drei Quartalen 2017 im Vorjahresvergleich um 12 Prozent. Die Schmucknachfrage blieb im Vergleich zum Vorquartal stabil, während die industrielle Nachfrage insgesamt wuchs. Impulse kamen hier aus der Elektronikindustrie, während der rückläufige Trend bei Zahngold ungebrochen ist.
Zwar war im dritten Quartal ein Nettozufluss der investiven Nachfrage der ETF’s (Exchange Traded Funds) zu verzeichnen, dieser war jedoch marginal im Vergleich zu 2016. Angebotsseitig ist im bisherigen Jahresverlauf ein All-time-high der Minenproduktion aufgetreten. Das Goldrecycling fiel dagegen geringer aus. Anziehende Zinsen in den USA und guter Konjunkturverlauf begrenzen das Anstiegspotenzial. Trotz anhaltender geopolitischen Turbulenzen sieht die IKB Deutsche Industriebank den Goldpreis bis Ende des ersten Quartals 2018 um die Marke von 1.250 US-$ je Unze mit einer Bandbreite von 150 US-$.
Für das Gesamtjahr 2017 wird ein Rückgang der gesamten physischen Silbernachfrage (-5 Prozent) erwartet. Während Schmuck- und auch die Besteckindustrie sowie die industrielle Nachfrage (primär Solarindustrie und Elektronik) zulegen, bricht jedoch die Barren- und Münznachfrage ein. Die investive Nachfrage zeigt einen leichten Aufbau bei den ETF’s. Angebotsseitig wird der geringe Rückgang der Minenproduktion durch eine leichte Belebung im Silberrecycling kompensiert. Daher zeichnet sich nun für 2017 ein kleiner Angebotsüberschuss von rd. 35 Mio. Unzen nach Jahren mit Defiziten ab. Die IKB sieht deshalb für Silber bis Ende des ersten Quartals 2018 weiter eine Preisbewegung um rund 17,00 US-$ je Unze mit einem Band von 2,50 US-$. Insgesamt dürfte 2018 für den Silberpreis nicht spektakulär verlaufen.
2017 wird die physische Platinnachfrage insgesamt um knapp 3 Prozent sinken: Dies betrifft die Schmucknachfrage und die Automobilindustrie (jeweils -1 Prozent) sowie eine geringere Industrienachfrage (- 9 Prozent). Eine schwächere investive Nachfrage führte insgesamt zu einem Nachfragerückgang von 6 Prozent. Es ergibt sich ein kleines Angebotsdefizit infolge einer geringeren Minenproduktion und eines sinkenden Recyclings. Der Platinpreis bewegt sich bis Ende Q1 2018 um 950 US-$ je Unze in einem Band von +/- 150 US-$. Bei Palladium steigt 2017 die physische Nachfrage aus der Automobilindustrie an. Bei weitgehend stabiler Minenproduktion und steigendem Recycling ergibt sich ein im Vorjahresvergleich deutlich höheres Angebotsdefizit von bis zu 1 Mio. Unzen. Bei Palladium erwartet die IKB bis Ende Q1 2018 eine Bewegung um 1.000 US-$ je Unze in einem Band von +200 US-$.
Quelle: IKB Deutsche Industriebank