Ennigerloh — Für die ASA ist der November ein wichtiger Monat. Jedes Jahr kommt sie im Herbst zusammen, um das zurückliegende Jahr Revue passieren zu lassen und den Blick nach vorne zu richten.
Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr, denn die „ASA-Familie“, wie sie von Thomas Grundmann, Vorsitzender der ASA, genannt wird, feierte am 23. November ihr 20jähriges Jubiläum und ist hierfür in Berlin zusammengekommen. Am zweiten Tag folgte die ebenfalls sehr gut besuchte Fachtagung, die dieses Jahr unter dem Thema „Von der Abfallwirtschaft zur Ressourcenwirtschaft – zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ tagte.
„2017 ist ein politisch wegweisendes Jahr gewesen, an das wir gerne mit der für uns wichtigsten Veranstaltung, der Mitgliederversammlung, anknüpfen möchten und wenn nicht in Berlin, wo dann!?“, so Grundmann.
Gestartet ist die ASA mit einem Mitgliederkreis von 7 Betrieben. Heute sind es 70 Mitglieder – Tendenz steigend.
Ein Konsens darüber, ob der Einsatz einer mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage im Rahmen eines Abfallwirtschaftssystems sinnvoll ist oder nicht, konnte und kann auch in Zukunft nur auf Grundlage der abfallwirtschaftlichen Rahmenplanung für das jeweilige Entsorgungsgebiet getroffen werden! Neben den politischen und gesellschaftlichen Beurteilungen der Behandlungsalternativen wurden und sind auch technische sowie organisatorische Gesichtspunkte heranzuziehen.
„Daher war es auch sinnvoll die ASA zu gründen und damit eine Plattform für die Betriebe und Anlagenhersteller – die Mitglieder – zu schaffen, um gemeinsam an einer Weiterentwicklung zu arbeiten“, führte Andreas Nieweler, stellvertretender Vorsitzender der ASA aus.
Gemeinsam mit Katrin Büscher (Geschäftsführerin der ASA) führte Thomas Grundmann durch die Mitgliederversammlung. In seinem Bericht betonte Grundmann die weiterhin positive Entwicklung des Verbandes und stellte die neue Verbandstruktur vor. Der Verband wolle, dass sich die Themenbereiche, für die die ASA inhaltlich stehe – durch Arbeitsgruppen abgedeckt würden. Es sei wichtig, dass die Mitglieder hier Anschluss finden und eine Plattform haben, in der sie sich fachlich austauschen können. Frei nach dem Motto: “Weniger ist mehr“ – werden mit der neuen Struktur thematisch Schwerpunkte gesetzt, Fachbereiche zusammengelegt und der Ruf nach Arbeit im Titel „Arbeitsgruppe“ festgehalten.
In ihrem Bericht aus der Geschäftsstelle erläuterte Katrin Büscher von den zurückliegenden und zukünftigen Aktivitäten des Verbandes im Bereich der Politischen- und der Öffentlichkeitsarbeit. Einen Schwerpunkt legte sie auf die fachliche Arbeit und betonte, dass es in diesem Jahr geglückt sei – gemeinsam mit anderen Verbänden – eine weitreichende Änderung im Mess- und Eichwesen herbeizuführen, die zu einem eklatanten Vorteil innerhalb der Branche geführt hat. „Dieser Erfolg spiegelt die Möglichkeiten einer guten Zusammenarbeit und zeige, dass man mit qualifizierter Sacharbeit Entscheidungsträger überzeugen könne!“ Es sei aber auch einmal mehr deutlich geworden, dass fachliche Arbeit allein nicht ausreicht. Es sei wichtig, seine Ideen auch an der entscheidenden Stelle positionieren zu können, so Büscher. Die ASA wird sich auch in Zukunft verstärkt politisch engagieren – die bisherige Arbeit bestätige diese Entscheidung.
Neben den Berichten des Vorstandes, der Geschäftsstelle, des Beirats und den einzelnen Fachbereichen stand auch eine Satzungsänderung im Fokus der Versammlung. Diese sah vor, dass ein weiterer stellvertretender Vorsitzender in den Vorstand gewählt wird, um die uneingeschränkte Handlungsfähigkeit des Verbandes zu gewährleisten.
Im formalen Teil der Mitgliederversammlung wurde Mario Kirsch (Zweckverband Abfallbehandlung Nuthe-Spree (ZAB)) zum neuen Kassenprüfer gewählt. Er löst Christof von Schroetter (Abfallservice Osterholz GmbH) ab. Darüber hinaus wurde ein neues Vorstandsmitglied gewählt. Jens Ohde (Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Abfallbehandlung mbH des Kreises Pinneberg (GAB) wird den ASA-Vorstand als neues Mitglied unterstützen. Darüber hinaus wurden Andreas Nieweler (AWG Bassum) und Dr. Nobert Bruhn-Lobin (MBA Neumünster GmbH) erneut in den Vorstand gewählt.
Verabschiedet wurde an diesem Tag Sigrid Hams, langjährige Mitarbeiterin der ASA-Geschäftsstelle. Frau Hams wird ab dem 1. Januar 2018 vollständig zur FH Münster wechseln. Auf sie wird Johanna Weppel als Referentin folgen und die fachliche Arbeit von Frau Hams fortführen. Die ASA bedankte sich bei Frau Hams für die sehr gute Zusammenarbeit und wünscht Ihr für Ihre berufliche und private Zukunft alles Gute.
Eine Besonderheit bot im Anschluss an die Versammlung am Nachmittag, der Abend, die ASA-Jubiläumsfeier. Unweit eines wichtigen historischen Ortes, dem Checkpoint Charlie, hatte die ASA in die Kunztschule eingeladen. „Es ist uns eine besondere Ehre, dass Prof. Dr. Töpfer unserer Einladung gefolgt ist“, so Thomas Grundmann von der ASA. Der ehemalige Bundesminister – u.a. für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unter der Regierung Kohl hat die Umweltgesetzgebung entscheidend geprägt und den wichtigen Wandel von der Abfallwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft eingeleitet.
Eine Zeitung zitierte ihn wie folgt: „Die von ihm geführte Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung stellte die Weichen, um die Bundespolitik von der früheren Position des „die Kernenergie ist sicher und bezahlbar“ mit einem gesellschaftlichen Konsens zu vermitteln, der dies anders sieht.“
„Wie nur wenige Menschen hat Klaus Töpfer die Gabe, ein komplexes Thema wie Nachhaltigkeit zu vereinfachen, damit die Menschen erkennen, dass es mit ihnen zu tun hat, ja dass es sie angeht.“
Bei der Fachtagung am zweiten Tag, hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, den Statements von Verbändevertretern, politischen Entscheidungsträgern und der Wirtschaft zu folgen und sich anschließend an den lebhaften Diskussionen zu beteiligen. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Referentinnen und Referenten, die mit Ihrem Beitrag zu einer qualifizierten Fachtagung beigetragen haben.
Quelle: ASA e.V.