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„Es geht so“: EU-Realisierung der 17 UN-Nachhaltigkeitssziele durchwachsen

Berlin — Das europäische Statistikamt Eurostat hat jetzt unter dem Titel „Sustainable development in the European Union. Monitoring report on progress towards the SDGs in an EU context“ erstmals einen Fortschrittsbericht über die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung veröffentlicht. Fazit des Deutschen Naturschutzrings: „Es geht so.“

Die Behörde kommt zu einem durchwachsenen Ergebnis. Von den insgesamt 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) werden nach eigener Aussage SDG 7 „Bezahlbare und saubere Energie“, SDG 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“, SDG 15 „Leben an Land“, SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ zügig umgesetzt.

Bei anderen hakt es noch beträchtlich: Dies gilt für SDG 4 „Hochwertige Bildung“, SDG 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“, SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“, SDG 5 „Gleichstellung der Geschlechter“, SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“, SDG 1 „Keine Armut“, SDG 2 „Kein Hunger“ und SDG 10 „Weniger Ungleichheiten“.

Bei vier Zielen – SDG 6 „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“, SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“, SDG 14 „Leben unter Wasser“ und SDG 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ – gibt es keine hinreichende Datengrundlage.

Um qualitative Analysen ergänzen

Das europäische Netzwerk SDG Watch Europe kritisierte den Bericht von Eurostat. Er greife zu kurz, die gewählten Indikatoren bildeten die Realität nicht adäquat ab. Zum Beispiel würden zentrale Umwelt-, Gesellschafts-, Wirtschafts- und technische Entwicklungen nicht genügend berücksichtigt. Außerdem fordert das Netzwerk, die quantitative Datenauswertung um qualitative Analysen zu ergänzen.

In diesem Zusammenhang soll ein neues europäisches Projekt “Europe in the World – Engaging in the 2030 Sustainable Development Agenda” des Forums Umwelt und Entwicklung auf die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen aufmerksam machen und ihre Umsetzung auf allen Ebenen vorantreiben.

Auf EU-Ebene scheint es nur langsam voranzugehen. Die EU-Kommission wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2018 lediglich ein Diskussionspapier zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung vorlegen.

Der Fortschrittsbericht steht unter ec.europa.eu(1) zur Verfügung. Eine Kurzfassung findet sich in der Pressemeldung von Eurostat unter ec.europa.eu(2).

Quelle: Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen (DNR) e.V.

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