Brüssel — Nährstoffe aus Abfall sollen in der Europäischen Union künftig häufiger recycelt werden. Die Europaabgeordneten haben über die Harmonisierung der europäischen Marktregeln von organischen Düngemitteln abgestimmt.
„Mit der Nutzung organischer statt anorganischer Düngemittel stärken Landwirtinnen und Landwirte die Kreislaufwirtschaft. So schonen sie die Umwelt und tragen durch gesündere Lebensmittel zum Verbraucherschutz bei“, erklärte der SPD-Europaabgeordnete Arndt Kohn nach der Abstimmung. Die Verordnung erleichtert den Marktzugang für eine größere Zahl organischer Düngemittel als bisher. Durch höhere Anforderungen an den Nährstoffgehalt in den Düngeprodukten steigt zudem die Qualität für die Verbraucherinnen und Verbraucher.
Die Verordnung stärkt weiterhin Anreize für die innereuropäische Produktion von organischen Düngemitteln. „Durch die Verlagerung der organischen Düngermittelproduktion in die EU verringern wir Abhängigkeiten von nicht heimischen Rohstoffen und schützen so Arbeitsplätze in Europa“, betonte Kohn. Außerdem wird durch die Verordnung der Verwaltungsaufwand für die Marktteilnehmer verringert. Die neuen Regeln sind Teil des EU-Aktionsplans zur Kreislaufwirtschaft.
Ferner legt die Verordnung Grenzwerte für in Phosphatdüngern enthaltene Schwermetalle wie Cadmium, Blei oder Nickel und andere eventuell enthaltene Giftstoffe fest. Die Sozialdemokraten im Europäischen Parlament fordern, den Gehalt dieser hochgiftigen und krebserregenden Schwermetalle zu reduzieren. „Bereits am Anfang der Nahrungskette soll die Belastung des Menschen durch giftige Stoffe so niedrig wie möglich gehalten werden. Deshalb haben wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten jetzt für eine stufenweise Absenkung der Cadmiumgrenzwerte in Phosphatdüngern gestimmt – und uns in diesem Punkt durchgesetzt“, stellt Arndt Kohn fest. Bereits 2012 hatte das Europäische Parlament die EU-Kommission dazu aufgefordert, das Recycling von Nährstoffen aus Abfall zu forcieren.
Quelle: Fraktion der Sozialdemokraten im EU Parlament