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Green Alley Award 2017: Sechs europäische Start-ups fürs Finale ausgewählt

Berlin — Die Finalisten des Green Alley Awards 2017 kommen aus Irland, Finnland, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland und präsentieren am 9. November live ihre Geschäftsmodelle zu den Themen Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Recycling. Ihre Ideen reichen von der Herstellung von Biotreibstoff aus recycelten Autoreifen, einem Sammelsystem für wiederverwendbare To-Go-Becher vom Automaten, einer effizienten Solarstraße bis hin zu neuartigen Verpackungsmaterialien aus Holz und natürlichen Klebstoffen. Mehr als 200 Bewerbungen aus den verschiedensten Gegenden Europas erreichten in diesem Jahr den Green Alley Award, Europas ersten Gründerpreis für Start-ups der Circular Economy und Eco-Entrepreneure.

„Kreislaufwirtschaft wird gesellschaftlich und wirtschaftlich ein immer wichtigeres Thema. Das spiegelt sich auch in den Rekord-Bewerberzahlen des Green Alley Awards in diesem Jahr wider. Gründer haben das Thema für sich entdeckt und entwickeln Lösungen, die drängende Probleme unserer Wegwerfgesellschaft anpacken. Ein notwendiger Prozess, den wir weiter fördern und unterstützen wollen. Wir stecken mitten in einem gesellschaftlichen Wandel, der wegweisende Ideen hervorbringt. Jetzt müssen wir dranbleiben, um einer wirklichen Kreislaufwirtschaft, in der intelligent wiederverwendet, verwertet und recycelt wird, immer näher zu kommen“, unterstreicht Jan Patrick Schulz, CEO der Landbell Group.

Die folgenden sechs Finalisten treten in einem jeweils fünf-minütigen Pitch vor internationalem Publikum aus Circular Economy Experten und Start-ups im November live auf die Bühne an:

Mimergy 

Eine Milliarde Reifen werden jährlich global entsorgt. Eine adäquate Lösung, Reifen zu recyceln gibt es derzeit jedoch nicht. Irland beispielsweise exportiert derzeit bis zu 50 Prozent der Abfälle ins Ausland. Das irische Start-up Mimergy hat längst erkannt, welche Ressourcen in den Reifen stecken: mithilfe eines Zero-Waste Prozesses gewinnt es u.a. Biotreibstoff, Gase oder erneuerbaren Kohlenstoff aus den Abfällen.

Newcy 

Dass Einwegbecher keine Zukunft haben, belegen diverse Zahlen: 4,7 Millionen To-Go-Becher landen jährlich in Frankreich in der Tonne. Die französische Regierung hat einem weiteren Müllaufkommen bereits den Riegel vorgeschoben. Ab 2020 sind dort alle Arten von Wegwerfbechern verboten. Und genau hier knüpft Newcy an, ein Start-up mit Sitz in Rennes. Es bietet Verbrauchern die Möglichkeit, nicht auf den Coffee-To-Go aus dem Automaten verzichten zu müssen – jedoch mit einem erheblichen Unterschied: Die benutzten Becher werden im Anschluss in einen Sammelautomaten geworfen, in einer Anlage gewaschen und dann wieder in die Getränkeautomaten gefüllt.

Solmove

Straßen, die Energie spenden, unsere Elektro-Autos antreiben und zugleich Profit generieren: Das klingt nach Zukunftsmusik? Eben nicht, zeigt Solmove aus München. Das Start-up hat den Wert von Solarstraßen erkannt hat und arbeitet seit 2014 an der sogenannten „Voltstreet“. Solmove achtet auf Nachhaltigkeit in seiner Technologie: Die Hauptbestandteile der Solarstraße sind Silikon und Glas; letzteres kann bis zu 50 Prozent recycelt werden ebenso wie die elektronischen Komponenten. Toxische oder seltene Substanzen werden nicht verwendet. An weiteren Features wie LED Beleuchtung, Wärmeausstrahlung oder Verkehrssensoren wird bereits gearbeitet.

Sulapac

Verpackungsmaterial ökologisch und gleichzeitig optisch hochwertig gestalten – dieser Mission hat sich das finnische Start-up Sulapac verschrieben. Anders als der Großteil der Verpackungsindustrie setzen die beiden Gründerinnen auf ein nachhaltiges Material aus Holz und natürlichen Klebstoffen. Die Öko-Verpackungen von Sulapac weisen plastik-ähnliche Eigenschaften auf und sind zudem zu 100 Prozent abbaubar. Im Gegensatz zu anderen biologisch abbaubaren Verpackungsalternativen ist Sulapac dicht und kann bedenkenlos mit Öl oder Wasser gefüllt werden. Ihren positiven Fußabdruck wollen die Finninnen zunächst im Bereich der Kosmetik- und Luxusverpackungen hinterlassen.

Sulfotools

In Cremes, Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln verstecken sich oftmals sogenannte „Peptide“, organische Verbindungen von Aminosäuren, zu deren industrieller Herstellung große Mengen teils umwelt- und gesundheitsschädlicher Lösungsmittel eingesetzt werden. Sulfotools, ein Spin-off der Universität Darmstadt, will mit seiner sogenannten „Clean Peptide Technology“ Herstellern nun eine ökologische Alternative bieten, die Sonderabfall, aber auch Materialkosten einspart. Hinter der Technologie verbirgt sich die Verwendung von Wasser statt organischer Lösungsmittel. Die Kosten der Peptid-Herstellung sinken laut Sulfotools dadurch um bis zu 50 Prozent.

Sustonable

Recyceltem PET eine zweite Chance geben will das niederländische Start-up Sustonable. Es hat einen Verbundwerkstoff entwickelt, der aus Quartz und PET besteht. Allein im Jahr 2015 wurden europaweit über 1,8 Millionen Tonnen PET Flaschen gesammelt und recycelt – das Grundmaterial ist damit in großen Mengen verfügbar. Sustonable bietet seinen Kunden ein Material, das härter als Granit ist und zudem auch zu 100 Prozent abbaubar. Das Produkt ähnelt optisch einem Naturstein, ist in diversen Farben erhältlich und kann vielseitig eingesetzt werden: als Arbeitsplatte in der Küche, zur Verkleidung im Badezimmer oder bei der Herstellung von Möbeln.

Landbell Group, einer der führenden europäischen Umwelt- und Compliance-Dienstleister, hat 2014 den Green Alley Award ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Start-ups mit Ideen rund um das Thema Circular Economy beim Markteintritt zu unterstützen. Heute zählen sich zu den Partnern des Wettbewerbs die Crowdfunding-Plattform Seedmatch, das Londoner Accelerator-Programm Bethnal Green Ventures, die European Recycling Plattform (ERP) Finnland sowie R2Pi, ein EU-gefördertes Horizon 2020 Projekt. Als Lead-Partner für 2017 kam H2 Compliance, ein Compliance-Dienstleister für Chemikaliengesetzgebung, neu an Board.

Quelle: DWR eco GmbH

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