Darmstadt — Die Rohstoffe Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit und Platin sind für ein schnelles weltweites Wachstum der Elektromobilität ausreichend vorhanden. Die weltweiten Vorkommen übersteigen den prognostizierten Bedarf jeweils deutlich. Doch sind diese Rohstoffe zur Herstellung von Batterien wie auch von Brennstoffzellen knapp, nicht erneuerbar umd ihr Vorkommen auf einige Länder beschränkt. Eine neue Studie des Öko-Instituts im Auftrag der Agora Verkehrswende hat jetzt untersucht, wie die Versorgung mit Rohstoffen zukünftig gesichert werden kann.
Die Studie befasste sich mit der Frage, ob für den zwecks Klimaschutz weltweit notwendigen Markthochlauf der Elektromobilität genügend Rohstoffe vorhanden sind. Des Weiteren wurde untersucht, wie sich die Marktpreise zentraler Rohstoffe entwickeln könnten und wie eine hinsichtlich Umwelt- und Sozialkriterien nachhaltige Rohstoffförderung sicherzustellen ist.
Ein konsequentes Recycling dämpft die Nachfrage nach Primärrohstoffen und wirkt damit als Prophylaxe gegen temporäre Verknappungen und Preissteigerungen, die den Markthochlauf der Elektromobilität behindern könnten. Um die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein effizientes Recyclingsystem zu verbessern, wird die Weiterentwicklung der EU-Batterierichtlinie speziell für Antriebsbatterien der Elektromobilität empfohlen. Auf diese Weise können rohstoffspezifische Recyclingraten für Lithium, Kobalt, Nickel und Grafit festgeschrieben werden.
Zusätzlich zur Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen wird der Aufbau eines weltweiten Recyclingsystems für Lithium-Ionen-Batterien gefordert. Darüber hinaus wird eine Forschungsoffensive zu Batterietechnologien empfohlen. Sie sollte sich auf die Erhöhung der Materialeffizienz konzentrieren, auf die Substitution kritischer Rohstoffe und auf die Weiterentwicklung von Recyclingtechnologien.
Die Studie „Strategien für die nachhaltige Rohstoffversorgung der Elektromobilität. Synthesepapier zum Rohstoffbedarf für Batterien und Brennstoffzellen“ kann unter agora-verkehrswende.de heruntergeladen werden.
Quelle: Öko-Institut e.V.