Bern, Schweiz — Jährlich fallen in der Schweiz schätzungsweise 110.000 Tonnen (13,8 kg pro Kopf) PE-Folien aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft als Abfall an. Das entspricht etwa 14 Prozent des jährlichen Kunststoffabfalls der Schweiz. Aktuell werden 24 Prozent der PE-Folien stofflich verwertet, weitere 6 Prozent gelangen in ein Zementwerk, die restlichen 70 Prozent enden in Müllverbrennungsanlagen verwertet. Experten zufolge könnten bis zu 50 Prozent der PE-Folien aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft separat gesammelt und stofflich verwertet werden.
Dies sind die Kernaussagen des Berichts „Rückführung von verbrauchten Polyethylen-Folien in die Polyethylen-Folien“, den der Schweizer Bundesrat jetzt verabschiedet hat. Bereits die vergleichende Ökobilanzstudie des Bundesamtes für Umwelt BAFU über „Ökologischer Nutzen des PE Folien-Recyclings Schweiz (Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe)“ belegt, dass das Recycling der Polyethylen-Folien sowie die Verwendung als Ersatz von Kohle als Brennstoff in Zementwerken die ökologisch besten Varianten darstellen. Diese Verwertungsarten weisen eine bessere Ökobilanz auf als die Entsorgung via Müllverbrennungsanlagen.
In diesem Zusammenhang verabschiedete der Bundesrat am 22. September 2017 den Bericht „Rückführung von verbrauchten Polyethylen-Folien in die Wiederverwertung“. Er empfiehlt, dass das Recycling der Folien ausgebaut werden soll, sofern Einsatzmöglichkeiten für das PE-Recyclinggranulat vorhanden sind.
Diverse Branchenvertreter bieten bereits auf freiwilliger Basis Rücknahme-, bzw. Sammelsysteme für Folien aus dem professionellen Bereich an. Damit hat sich die Branche selber organisiert und fördert das Recycling von Polyethylen-Folien aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft. Diese Anstrengungen sind ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
Der Bericht des Bundesrats kann unter newsd.admin.ch heruntergeladen werden.
Quelle: Schweizerischer Bundesrat