Frankfurt am Main — Die wegen Gleisabsenkungen südlich von Rastatt gesperrten Bahnstrecken haben dramatische Folgen. Lkw im Vor- und Nachlauf zum Kombinierten Verkehr Straße/ Schiene standen stundenlang im Stau vor und in den Kombi-Terminals, warteten auf teils um Tage verspätete Züge oder mussten weit entfernte Ausweichterminals ansteuern. Für die betroffenen Transportunternehmen und Speditionen gehen die Kosten für Standzeiten, Umwegfahrten und Vertragsstrafen wegen verspäteter Lieferung mittlerweile in die Millionen – für mittelständische Transportunternehmen existenzgefährdende Mehrkosten.
Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. und viele seiner Mitgliedsunternehmen sind seit 1969 im Kombinierten Verkehr Straße/ Schiene engagiert. Diese Unternehmen zahlen nun seit Wochen einen hohen Preis für die Nutzung des Kombinierten Verkehrs – egal, ob sie nur den Vor- und Nachlauf zum Umschlagbahnhof durchführen oder auch den Hauptlauf auf der Schiene nutzen.
Aufgrund der inzwischen zum Teil existenzgefährdenden Situation für die Transportlogistiker hat sich der BGL in einem Brandbrief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gewandt. Der BGL fordert darin einen Notfallfonds für betroffene Unternehmen und bittet den Minister, sich bei der DB AG für finanzielle Entschädigungszahlungen an das mittelständische Transportgewerbe einzusetzen.
Zudem bittet der BGL um Nachsicht bei Kontrollen, wenn sich herausstellt, dass Unternehmen aufgrund des Rastatt-Desasters Arbeitszeitenregelungen oder etwa die Anforderungen an die 40/44 Tonnen-Regelung im Vor- bzw. Nachlauf zum Kombinierten Verkehr Straße/Schiene nicht einhalten können.
Quelle: Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.