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EU-Recycling 03/2019: Die Umsetzung ist anderen überlassen …

Ist Samsung ein nachhaltiges Unternehmen? Die Präsentation des Herstellers auf dem Internationalen Elektronikrecycling-Kongress (IERC) in Salzburg erweckte diesen Eindruck. Jedoch werden immer noch kurzlebige IT-Mobilgeräte für die Müllhalde produziert und die darin enthaltenen Wertstoffe viel zu wenig recycelt.

Erst auf Druck von Greenpeace hin führte Samsung 2016 die wegen Explosionsgefahr aus dem Handel zurückgerufenen Smartphones der Modellreihe „Galaxy Note 7“ – über vier Millionen Handys – einer Wiederverwendung zu. Und diesen Sommer 2019 kommt voraussichtlich schon „Note 10“ auf den Markt! (zum Artikel „IERC 2019: Mit Ressourcen verantwortungsvoll umgehen“)

Das 2017 initiierte Unternehmensprojekt „Galaxy Upcycling“ fördert die Nutzung von ausrangierten, aber voll funktionsfähigen Smartphones für das Internet der Dinge. Video-Clips veranschaulichen zum Beispiel, wie ein Gerät zur Kommandozentrale eines smarten Aquariums wird. Das hört sich innovativ und nachhaltig an, doch wird die Umsetzung in die wirtschaftliche Praxis – was die Schaffung von Rücknahmesystemen und Infrastrukturen mit einschließt – anderen überlassen. Eine Produktverantwortung lässt die Ideenschmiede von Samsung nicht erkennen.

Apropos Sammlung und die Umsetzung der WEEE-Richtlinie 2012/19/EU: Seit Mitte August letzten Jahres gibt es bekanntlich nur noch sechs statt zehn Elektrogeräte-Kategorien, in die man insbesondere bei der Registrierung und Altgeräte-Sammlung unterscheidet. Auch ist ein offener Anwendungsbereich europaweit eingeführt worden, sodass sich nun wirklich jedes noch so kleine Elektrogerät einer Kategorie zuordnen lässt. Entgegen der Erwartung von weniger Bürokratie hat sich aber – nach den ersten Erfahrungen – der Aufwand für Entsorgungsunternehmen erhöht und sogar verdoppelt. Lösungsansätze mussten gefunden werden, wie beispielsweise mit Kleidung oder Möbelstücken mit elektrischen Funktionen zu verfahren ist.

Zwei Nachträge zum bauma-Infospezial hinsichtlich Staubbindung seien an dieser Stelle erlaubt: So teilte die Messe München GmbH bei Redaktionsschluss mit, dass die Bomag GmbH für den bauma Innovationspreis 2019 nominiert ist. Das Unternehmen entwickelte das System „Ion Dust Shield“, das am Förderband einer Fräse installiert wird. Eine Absaugvorrichtung zieht die Staubpartikel durch ein elektrisches Feld, die sich dadurch positiv aufladen und vom negativ geladenen Gehäuse angezogen werden. Der Feinstaub verklumpt und wird dann mit dem Fräsgut abtransportiert. Auf der bauma stellt außerdem die Firma EmiControls ihre Maschine V22Orca vor, die Schneeflocken zur Staubbindung erzeugen kann.

Wir wünschen Ihnen eine nützliche Lektüre! Leseprobe unter: http://bit.ly/eur0319b

Quelle: MSV GmbH / www.eu-recycling.com

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