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IKB: Bis Jahresende kein größerer Preisdruck bei Kupfer zu erwarten

Die globale Kupferminenproduktion stieg bis Ende August 2018 um drei Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Kupferminen erhöhte sich um über ein Prozent, obwohl eine Erweiterung der globalen Kapazitäten erfolgte.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Unverändert ist die höhere Erzeugung auf Chile, Indonesien sowie den Kongo zurückzuführen. Die Raffinadeproduktion wuchs deutlich geringer (+1 %) bei einer stabilen Kapazitätsauslastung. Der weltweite Verbrauch zog um zwei Prozent an. Ein Nachfrageanstieg von 4,5 Prozent in China wurde teilweise durch geringere Verbräuche in anderen Staaten (Taiwan, Südkorea) kompensiert. Insgesamt dürfte der Markt 2018 infolge der schwächer als erwarteten Produktionsentwicklung nun ein höheres Angebotsdefizit aufweisen (100.000 Tonnen), bevor er 2019 wieder ein geringeres Defizit von rund 50.000 Tonnen erreichen kann.

Ein harter Brexit könnte die Vormaterialversorgung erschweren

Die Kupfervorräte an der LME gaben zuletzt weiter nach: Insgesamt betrugen diese Ende November 2018 gut 136.000 Tonnen. Die Lagerbestände an der SHFE reduzierten sich weiter: Sie betragen nun 131.000 Tonnen. Die Bestände der Comex sanken bis Ende November 2018 auf 137.000 Tonnen. Ein Großteil der Volumina dient der Absicherung von Finanztransaktionen. Die weltweiten Vorräte reichen für den Bedarf von sechs Tagen. Ohne streikbedingte Produktionsausfälle sollte sich die Versorgung auch dank der Kapazitätserweiterungen weiter verbessern. Dies begrenzt den möglichen Preisanstieg. Für deutsche Verarbeiter von Kupferschrott ist der Import aus UK auch nach dem Brexit wichtig: Ein harter Brexit könnte die Vormaterialversorgung erschweren.

Der Kupferpreis oszillierte im Verlauf des November 2018 in einem Preisband von gut 150 US-Dollar pro Tonne um die Marke von 6.200 US-Dollar pro Tonne. Die physische Nachfrage dürfte sich weiter verbessern. Vor allem die Elektronik, die ITK-Branche und die Energieerzeugung weisen steigenden Bedarf auf. Gerade die angestrebte Energiewende treibt die Nachfrage. Der Trend zur E-Mobility und ein vermehrter Elektronikeinsatz im Pkw induzieren ebenfalls eine höhere Nachfrage. Allerdings erhielt der Markt negative Impulse von der investiven Nachfrage: Die Zahl der Handelskontrakte sank im November um fast 28 Prozent. Obwohl das Gesamtjahr 2018 ein Angebotsdefizit aufweisen könnte, sieht IKB bis Jahresende keinen größeren Preisdruck. Bis Ende März 2019 wird jedoch ein Preisniveau von 6.400 US-Dollar je Tonne mit einer Bewegung in einem Band von 500 US-Dollar je Tonne um diese Marke erwartet.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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