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Sonderabfallwirtschaft will ein Umdenken in der Politik bewirken

Die Sonderabfallwirtschaft will verstärkt auf das Potenzial der stofflichen Verwertung gefährlicher Abfälle aufmerksam machen. Die Diskussion in der Mitgliederversammlung im Rahmen der bvse-Jahrestagung in Baden-Baden machte sehr deutlich, dass den Unternehmen praktisch in allen Bundesländern von der Politik und den zuständigen Überwachungsbehörden zu viele Hindernisse in den Weg gelegt werden.

Der Vorsitzende des bvse-Fachverbandes Sonderabfallwirtschaft, Werner Schmidt (Hans Schmidt GmbH & Co. KG), wies auf den zunehmenden Konflikt zwischen Chemikalien- und Abfallrecht hin. Der bvse werde hier auf allen Ebenen, von der EU über die Bundes- bis hin zur Landespolitik aktiv darauf hinweisen, dass das Recycling gefährlicher Abfälle aus falsch verstandener Umweltvorsorge teilweise unmöglich gemacht werde. Der neue stellvertretende Vorsitzende Gerhard Zimmermann (Zimmermann Sonderabfallentsorgung und Verwertung GmbH & Co. KG) stellte fest, dass es eine Reihe von Stoffen gebe, die recycelt werden könnten, aber derzeit beseitigt werden müssen. Zimmermann fordert ein Umdenken der Politik, um den Branchenunternehmen die Möglichkeit zu geben, ihre innovativen Verfahren – überall, wo es möglich und sinnvoll ist – auch umzusetzen. Man war sich in der Diskussion einig, dass man deshalb weiter und verstärkt auf die Politik zugehen müsse. Beispielsweise sollte ein parlamentarischer Abend veranstaltet oder Parlamentarier in die Unternehmen eingeladen werden.

Auch die Industrie sei in der Pflicht 

Dr. Siegfried Kreibe vom bifa-Umweltinstitut sah in seinem Vortrag aber neben den Hindernissen, die die Politik aufstelle, auch die Industrie in der Pflicht. Viele Unternehmen sähen nur eine Entsorgungsproblematik ohne den eigentlichen Wert der Materialien, die in den Produktionsabfällen enthalten seien, zu erkennen. Kreibe betonte zudem, dass die Digitalisierung vor der Entsorgungsbranche nicht halt mache. Speziell die Mengenbündelung könne über elektronische Plattformen organisiert werden. Der Mittelstand müsse sich hier wappnen, sonst habe er das Nachsehen. Dem stimmte Thomas Obermeier (TOMM + C, Management + Consulting) ausdrücklich zu. Obermeier plädierte für einen stark vernetzten Mittelstand, um die zukünftigen Herausforderungen erfolgreich meistern zu können.

Neben der engagierten inhaltlichen Diskussion wählte die Mitgliederversammlung auch noch einen neuen Vorstand für die Amtsdauer von drei Jahren. Als Fachverbandsvorsitzender wurde Werner Schmidt einstimmig in seinem Amt bestätigt. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Thomas Obermeier kandidierte in Baden-Baden nicht mehr für dieses Amt, dafür aber als Beisitzer. Seine Nachfolge tritt Gerhard Zimmermann an, der ebenfalls ohne Gegenstimmen gewählt wurde. Die Mitgliederversammlung wählte darüber hinaus Yves Bayer (FKM Buster Altöl- u. Reststoffentsorgung GmbH), Udo Buster (Buster Altöl GmbH), Dr. Thomas Hillebrand (PDR Recycling GmbH Co. KG), Michael Hammes (A. & P. Drekopf GmbH & Co. KG), Thomas Obermeier (TOMM + C, Management + Consulting) und Guido Schmidt (KS-Recycling GmbH & Co. KG) als Beisitzer einstimmig in den Vorstand.

Quelle: bvse

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