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Einen Tag früher: Erdüberlastungstag wieder weiter nach vorne gerückt

Der von der Organisation „Global Footprint Network“ jedes Jahr neu errechnete „Earth Overshoot Day“ ist in diesem Jahr auf den 1. August gefallen, einen Tag früher als in 2017.

Die diesjährige Bilanz des Global Fooprint Network zeigt, dass die Menschen derzeit 1,7 Planeten benötigen, um ihren jährlichen Bedarf an Rohstoffen zu decken – Tendenz steigend. Seit Beginn der Berechnungen in den 1990er Jahren rückt der Erdüberlastungstag immer weiter nach vorne. Platz 1 der Rohstoffverbraucher belegen die Menschen in den USA. Würde jeder so leben wie die Amerikaner, würden insgesamt fünf Erden gebraucht, um diesen Bedarf zu decken. Die Deutschen benötigen bei aktuellem Verbrauchsniveau hochgerechnet auf die Weltbevölkerung Rohstoffe von drei Erden. Zum Vergleich: Indien liegt mit nur 0,7 Erden weit unter diesem Niveau.

Verbraucher, Recycler  und Politik sind gleichermaßen gefordert

Angesichts von, seitens der UN bis 2050 prognostizierten zehn Milliarden Menschen ist die weltweite Versorgung mit Primärrohstoffen nicht zu realisieren. Will die Menschheit in Zukunft friedlich und in ähnlichem Standard gemeinsam überleben, bleibt nur die Option, möglichst alle Rohstoffe zu recyceln. Mit dem Recycling von bereits abgebauten natürlichen Rohstoffen ist so gut wie kein Landschaftsverbrauch verbunden. Natürliche Wasserreserven werden durch konsequente Kreislaufführung des Brauchwassers geschont. Zudem sind der CO2-Ausstoß und die Energiebilanz von Recyclingrohstoffen um ein Vielfaches geringer, als bei Primärrohstoffen. Bereits abgebautes Kupfer, Aluminium oder Eisen kann zum Beispiel durch Recycling von alten Elektrogeräten wieder zurückgewonnen werden. Sogar Kunststoffe und Papier können bis zu sieben Mal recycelt werden. Um diese nachhaltige Rohstoffquelle dauerhaft und in einem fortwährenden Kreis zu nutzen, sind Verbraucher, Recyclingunternehmen und Politik gleichermaßen gefordert.

Um die Entwicklung der europäischen Recyclingwirtschaft als weltweite Leitindustrie zu fördern, erneuert Remondis seine Forderung nach einem dreistufigen Ansatz als Fundament einer zukunftsorientierten Rohstoffstrategie für Deutschland und die EU. Hierzu gehören:

  • Eine novellierte Ökodesignrichtlinie, die Produzenten auf globaler Ebene dazu bringt, die möglichst vollständige Recyclingfähigkeit sämtlicher Produkte schon bei der Produktentwicklung zu berücksichtigen.
  • Deutlich mehr Investitionen in Sortierung, Verwertung und Rohstoffqualität.
  • Ein Anreizsystem für höhere Verwendungsquoten von Recyclingrohstoffen.

Um den Einsatz von Recyclingrohstoffen zu fördern, bedarf es nach Meinung von Remondis eines Anreizsystems für die Industrie. Wodurch diese Anreize geschaffen werden könnten, ob durch steuerliche Förderung von Recyclingrohstoffen oder andere Steuerungsmaßnahmen, sei  aber eine Entscheidung seitens der Politik. Dies sei auch und gerade vor dem Hintergrund der Erreichung der Pariser Klimaziele von entscheidender Bedeutung, „denn jeder Recyclingrohstoff ist klimaschonender als sein vergleichbarer Primärrohstoff. Ziel muss daher eine Anhebung der Verwendungsquote von Recyclingrohstoffen in der Industrie von derzeit 14  auf 70 Prozent innerhalb der nächsten zehn Jahre sein, zum einen damit Deutschland seinen Status als führendes Industrieland nicht verliert, zum anderen, um den Weltüberlastungstag mittelfristig wieder auf den Tag zurückzusetzen, auf dem er eigentlich liegen sollte: dem 31.Dezember.“

Remondis startet vor diesem Hintergrund eine eigene Rohstoffinitiative. Aktuell investiert das Unternehmen unter anderem in den Bau einer Recyclinganlage für Polystyrol und andere Kunststoffe auf dem Gelände des Lippewerks. Die neue Anlage, die spätestens Ende 2018 in Betrieb gehen soll, kann eine Jahreskapazität von 20.000 Tonnen verarbeiten, die vornehmlich aus dem WEEE-Recycling stammt. Im Bereich Bioabfall wird derzeit in den Bau von insgesamt sieben modernen Anlagen zur Vergärung, Biogaserzeugung und Verstromung investiert. Neben Anlagen in Singen, Frankfurt und Osnabrück, um nur einige zu nennen, entsteht auch im Lippewerk in Lünen eine neue Biogasanlage, in der ab 2019 die gesammelten Bioabfälle der braunen Tonne des Kreises Unna zu Methan vergärt und anschließend verstromt werden. Der so gewonnene regenerative und CO2-neutrale Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist, teilt Remondis mit.

Quelle: Remondis

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