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Carbontrans: Neue Anlage zur Verwertung von Braunkohle und Plastikabfällen

Magdeburg — Heimische Braunkohle und kohlenstoffhaltige Abfälle wie Plastikmüll als Rohstoffe für die chemische Industrie nutzbar zu machen: Das ist das Ziel einer neuartigen Pilotanlage namens „Carbontrans“ in Leuna (Saalekreis) des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS (Halle). Das Kabinett des Landes Sachsen-Anhalt will bis 2024 dazu 15 Millionen Euro einzuplanen.

Das investiert weiterhin kräftig in den Ausbau der Forschungslandschaft: Das Kabinett hat heute auf Vorschlag des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung beschlossen, für die Errichtung der neuartigen Pilotanlage „Carbontrans“ in Leuna (Saalekreis). Weitere 15 Millionen Euro soll der Bund beisteuern. Die geplante Anlage des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS (Halle) kann den Weg bereiten, um heimische Braunkohle und kohlenstoffhaltige Abfälle wie Plastikmüll als Rohstoffe für die chemische Industrie nutzbar zu machen. Mit dem heutigen Kabinettsbeschluss macht Sachsen-Anhalt den Weg frei für die anstehenden Beratungen im Fraunhofer-Ausschuss, der abschließend über die gemeinsame Finanzierung von Fraunhofer-Investitionsvorhaben entscheidet.

Bislang werden kohlenstoffhaltige Abfälle wie Plastikmüll weitgehend verbrannt – dabei wird viel CO2 freigesetzt. Die neuartige Technologie zur Vergasung soll es ermöglichen, aus den Abfällen in Verbindung mit Braunkohle wieder Grundstoffe für die chemische Industrie zu gewinnen; damit schließt sich der Kohlenstoff-Kreislauf. Deshalb soll die Pilotanlage „Carbontrans“ in den Energie- und Stoffverbund des Chemie-Standortes Leuna integriert werden.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr. Armin Willingmann betont: „Mit der neuen Pilotanlage schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits eröffnet die stoffliche Nutzung eine Perspektive für die heimische Braunkohle, andererseits kann unsere Chemieindustrie unabhängiger von Erdöl und Erdgas werden. Beides stärkt Wertschöpfung und Beschäftigung in Sachsen-Anhalt und schont obendrein das Klima. Dadurch kann die Pilotanlage einen zentralen Anteil leisten, um eine innovative, emissionsarme Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft zu etablieren und den anstehenden Strukturwandel in Kohleregionen erfolgreich zu gestalten.“

Am Projekt unter Leitung des Fraunhofer IMWS sind zahlreiche Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt, u.a. die Mibrag und die Romonta. Durch die 30-Millionen-Euro-Investition sollen ca. 30 hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Feinplanungen werden voraussichtlich bis 2021 laufen; der Bau der Pilotanlage ist ab 2022 vorgesehen.

Quelle: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt

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