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RemoveDebris – Mission Abfallentsorgung im Weltall

Die Verbreitung von Weltraumschrott entwickelt sich zu einer tickenden Zeitbombe, wie der Absturz der chinesischen Raumstation „Himmelspalast“ jüngst vorgeführt hat. Hunderttausende Trümmer irren in der Erdumlaufbahn umher und gefährden operationelle Satelliten. Aktuell werden mehrere Forschungsprojekte vorangetrieben, um Technologien zur Beseitigung des Weltraumschrotts zu entwickeln.

Darunter „RemoveDebris“ im Rahmen des Europäischen Forschungsprogramms FP7. Es vereint zehn Partnerorganisationen, darunter das CSEM – Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique in der Schweiz. Das Projekt startete am 2. April 2018 in Cape Canaveral (USA) seine operative Phase mit der Lancierung eines eigens entwickelten „Fänger-Satelliten“ durch die Trägerrakete SpaceX. Der Forschungssatellit wurde zur Internationalen Raumstation transportiert, wo er während mehrerer Monate verschiedene Technologien zur Entsorgung und Beseitigung des Satelliten-Abfalls testen wird. Eine solche Mission ist eine europäische Premiere.

CSEM verleiht der Mission ihr „Sehvermögen“

Professor Guglielmo Aglietti, Direktor des Surrey Space Centre der Universität Surrey im Vereinigten Königreich, welches das Projekt koordiniert, erläutert: „Wir sind überzeugt, dass die Ansätze, die jetzt getestet werden, das Problem der Weltraumtrümmer lösen können.“ Zu diesen Lösungen gehört zum Beispiel das Einfangen der Trümmer mit einem Netz oder mittels einer Harpune. Das eingesetzte Vision-System spielt beim Aufspüren und Identifizieren der Trümmer eine entscheidende Rolle. Es ist mit einem Lidar für 3D Bilder und mit einer 2D-Kamera ausgerüstet und wurde vom CSEM in Zusammenarbeit mit Airbus und dem Französischen Institut Inria entwickelt.

„Dank dieses Projektes haben wir uns Spitzenkompetenzen in einer Technologie mit hohem Entwicklungspotenzial angeeignet“, freut sich Alexandre Pollini, Projektleiter beim CSEM. Lidar-Kameras werden auf der Erde und im Weltall für autonome Fahrzeuge eingesetzt; sie bieten interessante Perspektiven für die präzise Landung von Raumsonden sowie für automatisierte Treffen im Orbit.

Quelle: CSEM

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