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Anlage zur Umwandlung von nichtrecycel-barem Abfall in Chemierohstoffe geplant

Montreal, Kanada — Ein Konsortium von Unternehmen bestehend aus Air Liquide, AkzoNobel Specialty Chemicals, Enerkem und dem Hafen von Rotterdam (Port of Rotterdam) hat eine Projektentwicklungs-Vereinbarung unterzeichnet, die die Anfangsinvestitionen in eine hochmoderne Anlage zur Umwandlung von Abfall in Chemierohstoffe in Rotterdam regelt. Die Anlage wird die erste ihrer Art in Europa sein, um eine nachhaltige Alternativlösung für nichtrecycelbare Abfälle bereitzustellen, indem sie Kunststoffabfälle und andere Mischabfälle in neue Rohstoffe umwandelt.

Die Anlage wird bis zu 360.000 Tonnen Abfälle in 220.000 Tonnen (270 Mio. Liter) umweltfreundliches Methanol umwandeln. Zum Vergleich: Das entspricht der gesamten jährlichen Abfallmenge von 700.000 Haushalten und stellt CO2-Emissionseinsparungen von etwa 300.000 Tonnen dar. Das Projekt gilt als das erste seiner Art in Europa zur Bereitstellung einer nachhaltigen Alternativlösung für nichtrecycelbare Kunststoffe und andere Mischabfälle.

Geschätzte Investitionshöhe: 200 Mio. Euro

Die Anlage wird im Gebiet von Botlek des Rotterdamer Hafens mithilfe von Enerkems geschützter Technologie gebaut und soll nichtrecycelbare Mischabfälle, einschließlich Kunststoffe, in Synthesegas und dann in sauberes Methanol umwandeln, das in der chemischen Industrie und im Transportsektor zum Einsatz kommt. Bisher wird Methanol in der Regel aus Erdgas oder Kohle erzeugt. Die Anlage wird über zwei Produktionslinien verfügen, was der doppelten Aufnahmekapazität von Enerkems großtechnischer Anlage in Edmonton, Kanada, entspricht. Dabei wird sie von der hochmodernen Infrastruktur profitieren, die im Hafen von Rotterdam zur Verfügung steht, sowie von Synergien mit Air Liquide (Großindustrien) zur Belieferung mit dem erforderlichen Sauerstoff und zusammen mit AkzoNobel mit dem Rohstoff Wasserstoff. AkzoNobel ist außerdem auch ein Abnehmer für das Methanol.

Die Anfangsinvestitionen in Höhe von 9 Mio. Euro decken die detaillierte Konzeption, die Gründung eines speziellen Joint-Ventures und den Abschluss des Genehmigungsprozesses ab. Das Konsortium beabsichtigt, die endgültige Investitionsentscheidung (Final Investment Decision – FID) über das Projekt mit einer geschätzten Höhe von 200 Mio. Euro zu einem späteren Zeitpunkt 2018 zu fällen und hat die niederländische Rabobank als leitenden Berater für den Finanzierungsprozess beauftragt. Die Realisierung des Projekts wird durch das niederländische Ministerium für Wirtschaftsangelegenheiten und Klimapolitik und von der Stadt Rotterdam, der Provinz Zuid-Holland und von InnovationQuarter, der regionalen Entwicklungsagentur, unterstützt.

Nichtrecycelbare Abfälle zu Methanol

„Dies ist ein weiterer aufregender und wichtiger Schritt, der uns dem ersten Spatenstich beim Bau unserer allerersten fortschrittlichen Bioraffinerie in Europa 2018 näher bringt“, erklärte Vincent Chornet, Präsident und Geschäftsführer von Enerkem. „Als Teil dieses innovativen Konsortiums wird Enerkem der Technologielieferant, führender Auftragnehmer sowie ein Eigenkapitalpartner bei dem Projekt sein.“

„Dies ist ein wichtiger Meilenstein für das Projekt und ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und kreislaufbasierten chemischen Industrie“, erläuterte Marco Waas, Leiter von FE&I bei AkzoNobel Specialty Chemicals, das den Lenkungsausschuss des Konsortiums leitet. „Angesichts der aktuellen Herausforderungen beim Kunststoffrecycling in Europa kommt die Vereinbarung genau zur richtigen Zeit. Wir können nichtrecycelbare Abfälle in Methanol umwandeln, ein grundlegender Rohstoff für zahlreiche Produkte des täglichen Lebens wie unter anderem kohlenstoffarmer Transportkraftstoff. Dieses kann nicht nur in bestehenden Lieferketten verwendet werden und fossile Quellen ersetzen, sondern vermeidet auch CO2-Emissionen, die ansonsten bei der Abfallverbrennung entstehen.“

Quelle: OTS / PRNewswire

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